Welch grosser Abend, welch grosse Vorfreude

Unsere Reise ist noch nicht beendet. Wir spielten im letzten Qualifikationsmatch in Davos schlichtweg überragendes Eishockey, hatten überragende Finnen – und siegten 4:1 (2:1, 1:0, 1:0). Da Zug in Lausanne gewann und Biel in Lugano noch ein 1:5 aufholte, sind wir auf Platz 9 – und spielen im Pre-Playoff ab Dienstag gegen den SC Bern. Zuerst auswärts, dann am Donnerstag zuhause, am Samstag findet ein eventuell drittes Spiel in Bern statt.

Welch grossartiger Abend war das für uns. Für Trainer Jeff Tomlinson, dessen Karriere als Coach weitergeht, für alle weiteren Staffleute, für die Spieler, für die Fans. Wir hatten eine kleine Chance – und nützten sie so beeindruckend, so stilsicher. Angeführt wurden wir dabei von unseren Finnen. Das Duo Miro Aaltonen (2 Tore) und Arttu Ruotsalainen (3 Assists) war schlichtweg überragend, ergänzt vom giftigen Marc Marchon. Und Juha Metsola im Tor? Der kam erneut auf eine überragende Fangquote, dieses Mal wehrte er 96,15 Prozent aller Schüsse ab.

“Das war ein starker Teameffort”, fasste Miro Aaltonen zusammen. Jeff Tomlinson war auf der Bank über jedes Tor in den anderen Stadien informiert. “Und wir Spieler haben zwischendurch auch ein bisschen auf den Würfel geschaut”, sagte Marchon. Das zwischenzeitliche 3:0 von Zug habe sie schon beruhigt.”

“Jetzt geniessen wir den Sonntag, und ab Montag bereiten wir uns auf den nächsten Gegner vor, den SCB”, erklärte Marchon weiter. Er und sein Team wurden von den Kloten-Fans mehrmals gefeiert, die Stimmung im Klotener Lager war grossartig. Weil sie sahen, wie unser Team dem Gegner keine Chance mehr liess, in die Partie zurückzufinden. 2:0 nach elf Minuten, 3:1 nach 37 – und das beruhigende 4:1 nach 52 Minuten, erzielt durch unsere Kämpferlinie Loosli, Ness und Obrist. Obrist war der Torschütze, er schoss sein fünftes Saisongoal.

Was für ein Start!

Wir legten einen Start hin, der zeigte, was diese Mannschaft will: Unbedingt gewinnen. Nach 3:23 gabs die erste Strafe gegen Davos, nur zehn Sekunden später führten wir 1:0. Eine neue Powerplayvariante unserer Toplinie. Ruotsalainen mit dem genialen Pass auf Aaltonen – Tor. Ruotsalainen stand auch am Ursprung des 2:0 nach 10:01. Er erkämpfte sich zusammen mit Marchon in der Ecke die Scheibe, sah, wie Peltonen nach vorne stach – und bediente ihn mit einem sensationellen Pass. Unser Verteidiger-Finne besorgte das 2:0 im Stil seines Vaters Ville, es war das dritte Saisongoal Peltonens.

Gegen Ende des Drittels gerieten wir ein bisschen unter Druck, auch in einigen Phasen von Abschnitt 2. Aber Juha Metsola war da, und dann fuhren wir diesen grandiosen Konter. Wieder schlugen die Finnen zu, wieder war Ruotsalainen im Doppelpass mit Miro Aaltonen der Passgeber, Altonen schoss seinen 19. Saisontreffer.

Und statt Bangen spielten wir die Sache einfach cool herunter. Das war ein reifer Auftritt. “Wir sind in einem extrem guten Playoff-Stil unterwegs”, freute sich Tomlinson auf die nächsten Aufgaben.

Roland Jauch

Davos – Kloten 1:4 (1:2, 0:1, 0:1)

Vaillant-Arena. - 6547 Zuschauer (ausverkauft). - SR Stolz, Hürlimann; Altmann/Huguet. - Tore: 4. Aaltonen (Ruotsalainen, Ang; Strafe Fora) 0:1. 11. Peltonen (Ruotsalainen, Marchon) 0:2. 12. Frehner (Nordström) 1:2. 37. Aaltonen (Ruotsalainen, Marchon) 1:3. 52. Obrist (Ness, Loosli) 1:4. - Strafen: 3-mal 2 gegen Davos, 1-mal 2 gegen Kloten.

Kloten: Metsola; Reinbacher, Kellenberger; Nodari, Steiner; Ekeståhl Jonsson, Peltonen; Kindschi; Randegger; Marchon, Aaltonen, Ruotsalainen; Ang, Faille, Meyer; Derungs, Ramel, Schreiber; Obrist, Ness, Loosli.

Davos: Aeschlimann; Fora, Dahlbeck; Dominik Egli, Morrow; Irving, Paschoud; Heinen; Stransky, Corvi, Nussbaumer; Frehner, Nordström, Knak; Wieser, Chris Egli, Ambühl; Barandun, Canova, Sturny.

Bemerkungen: Nodari verletzt ausgeschieden (20.). Kloten ohne Simic, Capaul, Dostoinon, Schmaltz (verletzt), Lindemann (krank), Altorfer, Bougro (überzählig). HCD u. a. ohne Rasmussen (Geburt eines Kindes), Bristedt (krank), Nygren (verletzt). Davos verabschiedete vor dem Match die Spieler Lukas Stoop, Magnus Nygren und Dino Wieser.