Wir, die Aufsteiger, haben in der 52. und letzten Runde der Qualifikation noch immer die Chance, uns unter den besten zehn Teams zu klassieren, die Saison zu verlängern. Ist das nicht grossartig? Wir sind heute Abend in Davos Teil eines Krimis, eines finalen Showdowns von ungeahnter Dramatik.
Die Ausgangslage ist klar – und auch wieder nicht. Denn uns könnte ein Punkt reichen, um das Pre-Playoff zu erreichen; im schlimmsten Fall aber könnte es sein, dass selbst drei Punkte nicht genug sind. Das heisst: Wir müssen einfach unseren Job erledigen im Bündnerland, das andere können wir nicht beeinflussen. Höchstens der Hockeygott. Um im Pre-Playoff zu spielen, müssen wir mindestens mit Lausanne oder Bern oder Lugano (oder allen) punktgleich sein.
Die Ausgangslage: Wir haben den Nachteil, dass wir als einziges der vier Teams, die noch für drei Plätze in Frage kommen, auswärts antreten müssen. Dafür den Vorteil, dass für unseren Gegner bereits alles klar ist. Davos wird, egal wie das Spiel ausgeht, auf Platz 5 der Tabelle bleiben. In Davos unterlagen wir bei unserem ersten Auftritt 0:7, seither hat sich bei uns aber einiges getan. Der HCD verlor die letzten drei Heimspiele (gegen Lausanne, Lugano und Ambri).
Fragezeichen ZSC?
Bern, Lausanne und Lugano, die alle je einen Punkt vor uns liegen, treten heute eben mit dem Heimvorteil auf. Aber: Sie treffen auf Gegner, für die es durchaus noch um sehr viel geht. Vielleicht am wenigsten bei Bern – ZSC Lions. Wollen die Zürcher wirklich noch versuchen, auf Rang 3 vorzustossen und damit eventuell einem frühen Playoff-Duell mit Zug entgegensteuern? Diese Frage sei erlaubt.
Doch der EV Zug muss in Lausanne gewinnen, wenn er das Pre-Playoff vermeiden und sicher unter den ersten sechs Teams klassiert sein will. Und der EHC Biel muss in Lugano siegen, wenn er die Position als Nummer 1 der Liga behaupten will.
Verrückt, spannend, dramatisch, atemberaubend – es ist angerichtet für ein grosses Finale. Und wir sind mittendrin.
Roland Jauch