So nahe dran – und dann das!

Das war ein grossartiger erster Eishockey-Abend der neuen Saison in der stimo Arena. Unser Team kämpfte, rackerte, schoss – und war so nahe dran an einem Punktgewinn. Aber am Ende wurde es ein 1:4 (1:1, 0:1, 0:2) gegen die SC Rapperswil-Jona Lakers. Die 5721 Zuschauer feierten ihr Team dennoch.

Unser Boxplay war an diesem Abend so gut, perfekt – bis auf die letzte Strafe. Matteo Nodari musste nach 56:43 auf die Strafbank, wir holten nach 17 Sekunden die Scheibe in unsere Reihen und gingen nach vorne. Auch in Unterzahl, denn schliesslich galt es, ein 1:2 zu korrigieren. Eine 2:1-Situation für uns war aufgelegt – doch dann blieb die Scheibe hängen. Roman Cervenka und Jordan Schroeder fuhren alleine auf Juha Metsola zu. Und schossen das 1:3. Das letzte Goal (Rowe) fiel in unser leeres Tor.

“Es war eine sehr ausgeglichene Partie”, sah Coach Jeff Tomlinson. Und die Schussstatistik von 32:34 bestätigte diesen Eindruck. Im letzten Drittel machten wir so viel Druck, dass die Lakers bald ein Timeout nahmen. Der Ausgleich schien möglich, Luca Capaul vergab die wohl beste Möglichkeit in der 48. Minute aus rund vier Metern. “Wir müssen unsere Chancen noch besser nützen”, sagte Captain Steve Kellenberger. Die andere Erkenntnis: Fehler werden bestraft. So war es beim 1:2 und 1:3.

Vor 1609 Tagen hatte Tomi Sallinen unser letztes Goal vor dem Abstieg erzielt, bei der Rückkehr war Jonathan Ang unser erster (und leider einziger) Torschütze bei der Rückkehr. Der Kanadier glich in Drittel 1 nach exakt 12:42 zum 1:1 aus. “Wir haben gesehen, dass wir, wenn alle gut spielen, in der National League mithalten können”, sagte der Kanadier.

“Sie händ öis vermisst – jetzt simmer äntli zrugg” - das schrieben die Stehplatzfans gross über ihren Sektor. Und als unser Team das Feld betrat, erhoben sich die Zuschauer zur Begrüssung. Das war dann schon mal ein schöner Moment “und ein bisschen Gänsehaut-Feeling” (Kellenberger). Nächste gute Momente folgten. Aber wir kassierten, weil wir vor dem eigenen Tor nicht schnell genug klärten, durch Lammer das 0:1. Doch nur 45 Sekunden später hiess es 1:1. Wir nützten unser erstes Powerplay, es war ein perfekter Spielzug, an dessen Ende Jonathan Ang vor dem Goal die Hereingabe von Arttu Ruotsalainen gekonnt ablenkte.

12:12 Schüsse im ersten Drittel und 1:1 auf der Resultattafel. Drittel 2 begannen wir stark – und dann wurde dieser Abschnitt zu einem der (zu) vielen Strafen. 4-mal 2 gegen Kloten, 3-mal 2 plus 5 Minuten plus Spieldauer-Disziplinarstrafe (Jensen) gegen die Lakers. Nicklas Jensen hatte einen ziemlich rustikalen Stockschlag gegen Flurin Randegger platziert. In den diversen Überzahl-Situationen gabs keine Tore, den einzigen Treffer erzielte Nico Dünner (27.), der nach einem Missverständnis von uns in der Offensive alleine Richtung Metsola ziehen konnte. Und dann folgte unser starkes Schlussdrittel, das aber ohne Ertrag blieb. Die nächste Chance auf ein Erfolgserlebnis folgt am Dienstag (20. September), wenn Lausanne in die stimo Arena kommt.

Roland Jauch / EHC Kloten

Kloten – SC Rapperswil-Jona Lakers 1:4 (1:1, 0:1, 0:2)

stimo Arena. - 5721 Zuschauer. - SR Stricker, Ruprecht; Steenstra/Burgy. - Tore: 12. (11:57) Lammer (Moy) 0:1. 13. (12:42) Ang (Ruotsalainen, Ekeståhl Jonsson; Strafe Profico) 1:1. 27. Dünner 1:2. 58. (57:10) Schroeder (Cervenka; Strafe Nodari) 1:3. 59. (58:00) Rowe (ins leere Tor) 1:4. - Strafen: Kloten 7–mal 2, Lakers 4–mal 2 plus 5 plus Spieldauer-Disziplinarstrafe (Jensen).

Kloten: Metsola; Kellenberger, Ekeståhl Jonsson; Nodari, Peltonen; Capaul, Steiner; Kindschi, Randegger; Simic, Aaltonen, Ruotsalainen; Ang, Faille, Marchon; Spiller, Bougro, Altorfer; Obrist, Ness, Loosli. - Lakers: Nyffeler; Aebischer, Djuse; Noreau, Maier; Baragano, Profico; Sataric; Moy, Cervenka, Lammer; Zangger, Schroeder, Jensen; Wetter, Rowe, Eggenberger; Cajka, Albrecht, Dünner.

Bemerkungen: Kloten ohne Meyer, Schmaltz, Reinbacher (verletzt), Dostoinov, Lindemann (überzählig); Lakers ohne Wick (gesperrt). Timeout Lakers 45:47, Timeout Kloten 57:31, ab 57:25 bis 58:00 ohne Goalie.