Ein grosser Playoff-Abend endete in der stimo arena vor 6748 Zuschauern mit einem 3:2-Erfolg von uns nach Penaltyschiessen gegen die Lakers. Lucas Ekeståhl Jonsson und Arttu Ruotsalainen verwerteten ihre Penaltys, von den Lakers konnte nur Aberg unseren Juha Metsola bezwingen. Die zwei Punkte sind enorm wichtig, aber für mehr müssen wir auch noch am Samstag in Davos punkten. Denn Lugano und Bern gewannen drei Punkte, Direktbegegnungen gibt es keine mehr. Sicher ist: Ambri kann uns nicht mehr einholen, wir beenden die Saison mindestens auf Rang 11. Aber wir wollen ja mehr.
71 Punkte für Lausanne, Lugano, Bern, 70 für uns, 66 für Ambri. “Wir haben aus den anderen Stadien keine Hilfe bekommen”, sagte Eric Faille. So heisst es am Samstag in Davos: Punktgleich mit mindestens einem Team vor uns werden, dann reicht es. Verliert nur einer aus dem Trio Lausanne, Lugano, Bern nach 60 Minuten, ist auch ein Zähler genug.
“Wir spielten einen soliden Match, hatten vielleicht nicht so viele Schüsse, aber haben sie in unserer eigenen Zone auch gut kontrolliert”, sagte Faille zum Spiel. Und: “Wir haben gedacht, dass die Entscheidung erst am Samstag fällt.” In Davos gewinnen ist nicht einfach, aber Faille hat das schon einmal – mit dem Team Canada am Spengler Cup.
18:37 Schüsse zeigte die Statistik am Ende – und 94,59 Prozent abgewehrte Versuche von Juha Metsola. Zum dritten Mal nacheinander kam der Finne auf überragende Werte. Gegen Langnau und gegen Lausanne hatten wir kein Goal in Unterzahl kassiert, gegen die Lakers mussten wir uns einmal geschlagen geben.
Angs Wundertor
Es war ein verrückter Abend für alle - auch für Robin Figren, der zu Besuch war: Zuerst war es diese unsinnige Schweizer Regel mit der Goalie-Sichtbehinderung, die uns der Führung beraubte. Jonathan Angs Powerplay-Goal nach 10:15 wurde von den Referees aberkannt, weil Marc Marchon mit irgendeinem Körperteil im Torraum war. Doch Goalie Nyffeler wäre auch mit freiester Sicht nie und nimmer mehr an Angs Schuss gekommen, so weit war er aus seiner Position.
Doch Ang holte Verpasstes in grossartiger und begeisternder Manier nach. Als wir in Unterzahl spielten, brachten er und Ruotsalainen die Lakers ein bisschen durcheinander, plötzlich war der Puck in unserem Besitz. Ang startete, Steiner spielte die Scheibe. Und unser Kanadier liess den gegnerischen Kanadier Maxime Noreau so ziemlich stehen und traf zum 1:0 in Unterzahl. Es war das 20. Saisontor von “Anger”.
Schade war, dass wir in der gleichen Unterzahl den Ausgleich hinnehmen mussten, sechs Sekunden vor Ablauf der Strafe Kellenbergers traf mit Tyler Moy der beste Schütze der Lakers. Wir kämpften von Anfang bis zum Schuss überragend.
Der einzige Makel: Unser Spiel mit einem Mann mehr. Im Mittelabschnitt boten sich uns drei Überzahl-Gelegenheiten. Andererseits hielt unser Boxplay wieder stand, als Reinbacher draussen sass. In Sachen Torschüsse sah es nicht gerade gut aus: Wir kamen nur gerade auf 2, die Lakers auf 13. Aber Juha Metsola hielt.
Und dann kam dann doch noch die Powerplay-Erlösung. Miro Aaltonen traf herrlich zum 2:1. Sein 17. Saisontor fiel nach 53:10. Da konnte man auf drei Punkte hoffen. Aber nur 53 Sekunden später ging Lammer vergessen, der alleine vor Metsola ausglich. Die Verlängerung brachte Spektakel pur, mit Chancen auf beiden Seiten. Die Lakers nahmen noch ihren Goalie raus, doch Nyffeler musste wieder aufs Eis, weil wir die letzten 40 Sekunden in Überzahl spielen konnten.
Doch es ging ins Penaltyschiessen. In dem machten wir alles klar, und nun geht es vorwärts in Davos. Der Aufsteiger ist bis zum letzten Match dabei, wenn es um das Pre-Playoff geht. Das ist stark.
Roland Jauch
Kloten – SCRJ Lakers 3:2 n. P. (1:1, 0:0, 1:1, 0:0)
stimo arena. - 6748 Zuschauer. - SR Lemelin, Mollard; Fuchs/Stalder
Tore: 17. (16:55) Ang (Ruotsalainen; Strafe Kellenberger!) 1:0. 19. (18:31) Moy (Noreau, Cervenka; Strafe Kellenberger) 1:1. 54. (53:10) Aaltonen (Ekeståhl Jonsson; Strafe Noreau) 2:1. 55. (54:03) Lammer (Moy) 2:2. - Penaltyschiessen: Cervenka -, Ekeståhl Jonsson 1:0; Wetter -, Ruotsalainen 2:0, Aberg 2:1, Ang -, Rowe -, Aaltonen -, Lammer - (Pfosten). - Strafen: Kloten 5–mal 2, Lakers 8–mal 2.
Kloten: Metsola; Reinbacher, Kellenberger; Nodari, Steiner; Kindschi, Peltonen; Ekeståhl Jonsson, Randegger; Marchon, Aaltonen, Ruotsalainen; Ang, Faille, Meyer; Derungs, Ramel, Schreiber, Obrist, Ness, Loosli.
Lakers: Nyffeler; Noreau, Maier; Aebischer, Djuse; Vourdaoux, Jordan; Baragano; Wick, Dünner, Forrer; Aberg, Rowe, Cervenka; Zangger, Cajka, Wetter; Moy, Albrecht, Lammer; Eggenberger.
Bemerkungen: Timeouts: Lakers (63:17), Kloten (64:20). Kloten ohne Zurkirchen, Bougro, Simic, Dostoinov, Schmaltz (verletzt), Lindemann (krank), Altorfer (überzählig). Lakers ohne Schroeder (verletzt), Profico (krank).