Ein starker Kampf, aber kein Lohn

Dieser Auftritt in der Arena der SCRJ Lakers hätte eigentlich mehr verdient gehabt als die 2:4 (1:3, 1:0, 0:1)-Niederlage. Denn wir waren in vielen Sachen auf Augenhöhe mit den St. Gallern. Aber die machten in den wichtigen Momenten – und auch mit Glück - die vier Tore. Wie schon am 18. September wurde die Partie erst spät entschieden. In der 56. Minute wollte Eric Faille mit der Hand einen Puck klären, lenkte ihn dabei aber über die Schulter von Goalie Sandro Zurkirchen zum 4:2 fürs Heimteam ins Netz.

36:29 Schüsse für uns zeigen auf, dass wir in diesem Match dabei waren. Es handelte sich nicht nur um ungefährliche Versuche aus der Distanz, wir erzwangen uns richtig gute Chancen. Und wir begannen stark, hatten in den ersten sieben Minuten drei absolute Topchancen. Mit Wucht und Kraft brachten wir dann auch den Puck verdient zum 1:0 an Nyffeler vorbei. Marc Marchon behauptete sich vor dem Tor, er war bereit, den Puck nach einem Schuss Reinbachers über die Linie zu drücken (10.).

Kein gutes Unterzahlspiel

Die Freude war leider von nicht allzu langer Dauer. 74 Sekunden später war die Scheibe nach einem platzierten Schuss von Maxime Noreau zum 1:1 in unserem Tor. Und dann begannen sich die Strafen – wir holten alle drei im ersten Drittel in der offensiven Zone ab – auszuwirken. Innerhalb von 92 Sekunden trafen die Lakers zweimal im Powerplay, stets orchestriert von Roman Cervenka.

Die Lakers hofften, mit diesen zwei Toren Vorsprung unseren Elan gebremst zu haben – aber sie täuschten sich. Wir versuchten weiterhin alles, und etwas gelang. Patrick Obrist entwischte, statt einen Querpass zu versuchen schoss er. Und nach 30 Minuten hatte er seinen ersten Saisontreffer realisiert. 2:3 hiess es nur noch. Und es folgten wieder gute Chancen durch Ang und das Duo Ruotsalainen/Schreiber. Es sei nicht verschwiegen, dass auch die Lakers Möglichkeiten hatten, doch in dieser Mittelperiode brachten sie keinen Puck in unserem Goal unter.

“Im Spiel 5:5 waren wir recht gut. Aber die Unterzahl spielten wir nicht clever genug. Ihre Pässe kamen zu einfach durch unsere Box”, sagte Patrick Obrist. In diesem ersten Drittel handelten wir uns einen zu grossen Rückstand ein. Im Überzahlspiel spürte man die Absenz von Lucas Ekeståhl Jonsson deutlich. “Da ging wenig zusammen, und dann versuchten wir es ein bisschen mit der Brechstange”, fand Obrist. Der Stürmer mit der Nummer 13 konnte aber auch konstatieren: “Wir haben unsere 13. Partie absolviert, so langsam haben wir uns an den höheren Rhythmus gewöhnt.” Mal schauen, wie das am Samstag im Heimspiel aussieht.

Der Mann, der den Puck ins Tor “donnerte”

Denn an diesem Samstag ist Figge- und Derby-Zeit. Vor dem Match gegen die ZSC Lions verabschieden wir Robin Figren, den Spieler, der während drei Jahren den Puck regelmässig und regelrecht ins gegnerische Tor “donnerte”. 212 Skorerpunkte erzielte er in 166 Spielen für uns, 91 Goals schoss er. Und danach geht es – kein Verschreiber – ins 212. Zürcher Derby gegen die ZSC Lions. 113 Siege haben wir erreicht, der ZSC deren 85, dazu endeten 13 Partien mit einem Remis.

Roland Jauch / EHC Kloten

SCRJ Lakers – Kloten 4:2 (3:1, 0:1, 1:0)

SGKB Arena. - 5869 Zuschauer. - Schiedsrichter: Stricker, Holm; Cattaneo/Meusy. - Tore: 10. Marchon (Reinbacher) 0:1. 11. Noreau (Cervenka) 1:1. 18. Schroeder (Noreau, Cervenka; Strafe Marchon) 2:1. 20. Moy (Cervenka; Strafe Meyer). 3:1. 30. Obrist (Randegger) 3:2. - Strafen: 2-mal2 gegen die Lakers, 4-mal 2 gegen Kloten.

Kloten: Zurkirchen; Randegger, Reinbacher; Capaul, Kindschi; Kellenberer; Deussen, Steiner; Ruotsalaleinen, Aaltonen, Schreiber; Ang, Faille, Marchon; Spiller, Lindemann, Meyer; Obrist, Ness, Loosli; Bougro.

Lakers: Nyffeler; Aebischer, Djuse; Baragano, Profico; Noreau, Maier; Sataric; Lammer, Albrecht, Cervenka; Moy, Schroeder, Eggenberger; Forrer, Alge, Brüschweiler; Wick, Dünner, Zangger.

Bemerkungen: Timeout Kloten 57:09, ab dann bis 57:22 und ab 57:40 ohne Goalie Kloten. Kloten ohne Peltonen, Ekeståhl Jonsson, Schmaltz (verletzt), Nodari (krank), Altorfer, Simic, Dostoinov (überzählig). Spiller im ersten Drittel verletzt ausgeschieden. Lakers ohne Jensen, Rowe, Wetter, Cajka (verletzt).