Nach drei Derbysiegen in Folge für uns war die Reihe wieder einmal an den ZSC Lions. Sie gewannen das 213. Derby 3:1 und sind nun bei 86 Siegen angelangt. Eine mitentscheidende Szene ereignete sich nach 56:21, als der Ausgleich Aaltonens zum 2:2 von den Schiedsrichtern nicht gegeben wurde. Andrighetto traf nachher ins leere Tor zum 3:1.
“Ja, vielleicht musste man das Tor aberkennen”, meinte Miro Aaltonen. Der Grund für den Entscheid der Schiedsrichter, die einen spannenden Derbymatch so ziemlich verpfiffen, war eine Gegebenheit kurz vor dem Treffer. Arttu Ruotsalainen kam hinter dem Tor hervor, fuhr durch den Torraum und berührte dabei Goalie Simon Hrubec. Aber erstens war der Zürcher Schlussmann nachher schon längst wieder bereit, und zweitens hätte man auch entscheiden können, dass er mit dem rechten Bein den Kontakt zu Ruotsalainen regelrecht gesucht hatte.
Wir nahmen nachher unseren Goalie raus, hatten durch Marchon eine gute Möglichkeit und einige gute Szenen, aber der Ausgleich gelang nicht mehr. “Im ersten Drittel mussten wir zu viele Strafen absitzen, aber unser Unterzahlspiel war gut, die Energie stimmte, wir zeigten ein gutes Derby”, fand Aaltonen. Recht hatte er.
Auf den Tag genau vor fünf Jahren hatten wir unser letztes Auswärtsderby (im Hallenstadion) 5:1 gewonnen. Bei der Reprise hatten wir dank Juha Metsolas starker Leistung im Tor wieder Chancen auf den Sieg oder einen Punkt. Doch unser Problem war, dass wir von den wenigen Möglichkeiten, die wir hatten – viel kriegt man auswärts im Derby ohnehin nicht – nur die eine im ersten Drittel nützten. Nur schon ein zweites Goal hätte uns geholfen.
Wir verteidigten stark, überstanden mit einer Ausnahme alle Unterzahlsituationen. Und benötigten bei der ersten und einzigen Überzahl für uns in Drittel 1 nur gerade elf Sekunden, um in Führung zu gehen. Ruotsalainen versuchte es aus spitzem Winkel, er provozierte einen Abpraller, und den beförderte Harrison Schreiber über die Linie. Für die Statistiker: Es war unser erstes Powerplay-Tor nach sechs Spielen ohne Überzahl-Erfolg. 79 Sekunden später glich Simon Bodenmann im vierten Powerplay für die Lions aus.
Wir hatten im zweiten Drittel zwei frühe Überzahlgelegenheiten, in der zweiten verpasste Marchon eine Topchance aus dem Slot. Und kurz darauf gingen die Lions in Führung: Texier luchste Nodari mit Glück die Scheibe ab, bediente Lammikko, und der schlug Metsola auf der Fanghandseite. 14:34 lautete die Schussstatistik aus unserer Sicht nach zwei Dritteln.
Fünf weitere Powerplays konnten wir leider nicht nützen, aber unser letztes Drittel war trotzdem gut. Die ZSC Lions benötigten einen Simon Hrubec in Hochform, um den Sieg über die Zeit zu bringen.
Zwei Verletzte, zwei Nationalspieler
Der Match in Rapperswil-Jona vom letzten Sonntag hatte Auswirkungen auf unsere Verletztenliste: Mit Kevin Lindemann und Simon Kindschi stehen zwei neue Namen drauf. Beide fallen mit einer Unterkörperverletzung vier bis sechs Wochen aus.
Unsere finnischen Angreifer treten nächste Woche an den Swiss Hockey Games in Fribourg auf. Miro Aaltonen und Arttu Ruotsalainen wurden von Headcoach Jukka Jalonen aufgeboten. Finnland spielt am Donnerstag in Helsinki gegen Tschechien, am Samstag in Fribourg gegen Schweden und am Sonntag gegen die Schweiz.
Debüt von Derungs - nun gegen Genf
Keanu Derungs kam in Zürich zu seinem Debüt für uns und leistete dabei über sieben Minuten Eiszeit. 24 Stunden nach dem Derby spielen wir am Samstag in der stimo arena gegen Genf-Servette, das wird ein spezieller Match für den Neuzugang, der bis Montag in Genf unter Vertrag war. Nachher folgt die Nationalteampause, am 20. Dezember reist Ajoie nach Kloten.
Roland Jauch / EHC Kloten
ZSC Lions – Kloten 3:1 (1:1, 1:0, 1:0)
Swiss Life Arena. - 12 000 Zuschauer (ausverkauft). - SR Stolc, Tscherrig; Fuchs/Urfer. - Tore: 18. Schreiber (Ruotsalainen; Strafe Geering) 0:1. 20. (19:14) Bodenmann (Kukan; Strafe Reinbacher) 1:1. 29. Lammikko (Texier) 2:1. 60. (59:03) Andrighetto (Wallmark) 3:1 (ins leere Tor).
Strafen: Je 7-mal 2 Minuten
Kloten: Metsola; Reinbacher, Kellenberger; Ekeståhl Jonsson, Peltonen; Nodari, Steiner; Randegger; Ruotsalainen, Aaltonen, Schreiber; Ang, Faille, Marchon; Meyer, Bougro, Derungs, Obrist, Ness, Loosli; Simic.
ZSC Lions: Hrubec; Weber, Lehtonen; Kukan, Geering; Phil Baltisberger, Marti; Trutmann; Chris Baltisberger, Wallmark, Texier; Azevedo, Andrighetto, Riedi; Bodenmann, Lammikko, Hollenstein; Sigrist, Schäppi, Bachofner; Diem.
Bemerkungen: Timout Kloten 57:35, ab dann bis 59:03 ohne Goalie. Kloten ohne Lindemann, Kindschi (verletzt), Altorfer, Spiller, Dostoinov, Capaul, Schmaltz (überzählig). ZSC ohne Roe (überzählig).