Dieses Mal reichte ein Tor nicht

Lange sah es danach aus, als ob uns auswärts wie schon in Lausanne ein Treffer zu Punkten reichen könnte. Doch dann wurde aus dem 1:0 innert 48 Sekunden (48. und 49. Minute) ein 1:2 in Langnau, das wir nicht mehr korrigieren konnten. Einem Punkt kamen wir ohne Goalie einmal ganz nahe, doch Boltshauser brachte bei Angs Schuss noch den Schoner zwischen Puck und Tor. So ist Langnau, das nach drei Niederlagen kriselte, wieder näher bei uns dran.

“Es waren die vielen Strafen”, sagte Jonathan Ang, dessen Eltern in Langnau unter den Zuschauern waren. Am Ende las sich die Bilanz da so: Drei gegen Langnau, sieben gegen Kloten.Und nicht immer kann es so gehen in Unterzahl wie zu Beginn des Spiels. Captain Kellenberger musste bereits nach 12 Sekunden auf die Strafbank. Jonathan Ang fing in der neutralen Zone einen Puck ab, zog alleine gegen Boltshauser – und traf nach 114 Sekunden zum 1:0 für uns. Es war bereits das vierte Tor Klotens in Unterzahl, das zweite von Ang, der zum elften Mal traf in dieser Saison. Faille und Ruotsalainen spielten in einem Konter einen Pass zu viel (7.), das wäre sonst das 2:0 gewesen.

In Drittel 2 verloren wir ziemlich viel von der Souveränität, die uns vorher ausgezeichnet hatte. Ein Powerplay gabs dennoch für uns – mit einer guten Möglichkeit. Weil die nicht verwertet wurde, entwischte Jan Neuenschwander. Aber er setzte den Puck an die Latte, Zurkirchen hatte noch leicht abgelenkt. Und eine Minute später landete wieder ein Schuss der Langnauer an der Latte. Sie hatten drei Powerplays in Drittel 2, weil unsere Verteidiger nicht immer die richtigen Entscheidungen trafen.

Zurkirchen nach 131:02 wieder bezwungen

Im letzten Abschnitt kamen wir wieder besser ins Spiel – bis ausgerechnet unsere erste Linie mit dem Finnenduo dem Gegner einen Konter zugestand, den Sami Lepistö zum Ausgleich nützte. Sandro Zurkirchen war erstmals nach 131 Minuten und 2 Sekunden wieder bezwungen. Nur 48 Sekunden später (Erni) war er das ein zweites Mal. Und danach hatten die Langnauer genug Energie, uns von ihrem Tor fernzuhalten. Und uns fehlte ein bisschen die Kraft, die vielen Strafen im Mitteldrittel hatten uns aus der Spur geworfen.

“Aber am Samstag ist wieder ein anderes Spiel”, sagte Ang trotzig. Wir können besser spielen, als wir es in Langnau taten. Vor allem müssen wir in der Offensive wieder mehr Durchschlagskraft bekommen.

Wir traten zum ersten Mal mit sechs ausländischen Feldspielern an, Jordan Schmaltz gab nach langer, langer Verletzungspause sein Debüt. Der Amerikaner hatte sich im Testspiel vom 2. September gegen Lugano eine Oberkörperverletzung zugezogen und sich mühsam zurückgekämpft. Er bekam etwas mehr als acht Minuten Einsatzzeit.

Genfs zweite Heimniederlage

Am Samstag geht es weiter gegen Leader Genf. Das 3:2 gegen Langnau war für uns der Auftakt zu einer Heimserie, die wirklich beeindruckend daherkommt. Genf ist das 13. Team, das in der stimo arena auftritt, nach dem Samstag also hatten wir alle Gegner je einmal zu Besuch. In bisher 12 Heimspielen punkteten wir nur dreimal nicht (Lakers, Zug und Ambri), aus den andern 9 Partien erkämpften wir uns 22 Zähler. Genf wird zu einer Bewährungsprobe für unser Unterzahlspiel, das statistisch noch immer das schlechteste ist: Die Leader weisen das mit Abstand stärkste Powerplay auf. Überraschend aber war das, was am Freitag geschah: Die Genfer punkteten zum zweiten Mal in dieser Saison nicht. Und sie verloren erst zum zweiten Mal ein Heimspiel: Gegen den SC Bern gab es ein 1:3.

Roland Jauch / EHC Kloten

SCL Tigers – Kloten 2:1 (0:1, 0:0, 2:0)

Ilfishalle. - 5034 Zuschauer. - SR Lemelin, Eriksson; Huguet/Wolf. - Tore: 2. (1:54) Ang (Strafe Kellenberger!) 0:1. 48. (47:50) Lepistö (Pesonen) 1:1. 49. (48:38) Erni (Saarela) 2:1.

Strafen: SCL 3–mal 2, Kloten 7–mal 2.

Kloten: Zurkirchen; Reinbacher, Kellenberger; Ekeståhl Jonsson, Peltonen; Nodari, Kindschi; Schmaltz; Ruotsalainen, Aaltonen, Meyer; Ang, Faille, Marchon; Simic, Bougro, Schreiber; Obrist, Ness, Loosli; Spiller.

SCL Tigers: Boltshauser; Lepistö, Schilt; Saarijärvi, Grossniklaus; Guggenheim, Zryd, Erni; Lapinskis, Michaelis, Pesonen; Diem, Eakin, Saarela; Sturny, Schmutz, Douay; Berger, Neuenschwander, Salzgeber; Aeschlimann.

Bemerkungen: Timeout Kloten 57:13. Kloten ohne Steiner, Lindemann (verletzt); Randegger, Capaul, Dostoinov, Altorfer, Metsola (überzählig); Langnau ohne Rohrbach (gesperrt).