Das lief gar nicht wie erhofft: Gegen Biel lagen wir vor beinahe 6000 Zuschauern nach 133 Sekunden 0:2, nach 19 Minuten 0:5 zurück. Am Ende verloren wir die Partie 2:6 (0:5, 1:0, 1:1). “Wir haben uns ein Ei gelegt”, sagte Trainer Jeff Tomlinson zum ersten Drittel. Erst zum zweiten Mal in dieser Saison kassierten wir in der stimo Arena sechs Gegentore (0:6 gegen Ambri). Zwölf Gegentore an einem Wochenende schmerzen.
“Wir waren so soft in den Zweikämpfen. Wir müssten Playoff-Eishockey spielen, aber davon waren wir weit entfernt”, sagte Tomlinson weiter. “Das ist nicht erklärbar, es war kein Fokus vorhanden.” Dass die Partie am Vorabend in Zug Kraft gekostet hat, sah auch der Chefcoach. “Doch auch die Bieler haben am Samstag gespielt, das kann keine Entschuldigung sein.”
Erstmals seit der 2. Runde lief Jonathan Ang nicht im Leibchen des Topskorers auf, Miro Aaltonen hatte ihn mit den zwei Toren in Zug überholt. Doch das kann kein Grund dafür gewesen sein, dass wenig zusammenpasste. Vielleicht, und das fragte sich auch Tomlinson, waren die Umstellungen nicht optimal. “Wir wollten eine bessere Mitte.” Ihm war aufgefallen, dass vorher nur zwei Blöcke richtig mithalten konnten, die andern zwei Mühe hatten. Doch diese Änderungen will er noch einmal überdenken. Vielleicht seien sie ein Fehler gewesen. Aber nicht nur er, sondern alle müssen sich auf die Suche nach Fehlern machen – und zurück in den Playoff-Modus finden, der am Dienstag in Fribourg zu sehen war.
Querpass - Tor
Bieler Querpässe, Tore – so ging es los, nach 133 Sekunden lagen wir 0:2 zurück. Ang traf die Latte, dann konnten wir uns im Powerplay versuchen, es half nichts. Ein Scheibenverlust in der neutralen Zone (Simic) ergab eine 3-1-Situation für die Bieler, Rajala nützte sie, 56 Sekunden später hiess es 0:4, wieder waren wir nicht fähig, die Spieler vor unserem Tor zu kontrollieren. Goalie Juha Metsola verliess ziemlich angesäuert seinen Posten, es kam der erst 17-jährige Timo Johner zu seinem unverhofften Debüt in der höchsten Liga. Zwei Paraden gelangen ihm, dann war auch er bezwungen.
Ein 0:5-Drittel vor eigenem Anhang, das schmerzte. Johner durfte sich nach den viereinhalb Minuten Einsatz wieder auf die Ersatzbank setzen, Metsola kehrte zurück. Wie erwartet nahmen wir wieder leichte Umstellungen vor, es funktionierte etwas besser. Eric Failles neuntes Saisontor brachte uns auf 1:5 heran (24.), ein Treffer Ruotsalainens (31.) wurde uns aberkannt, weil das Bieler Tor kurz vorher verschoben worden war …
Zweimal Ang und einmal Ruotsalainen trafen nur die Torumrandung – das als ergänzende Fakten eines Spiels, in dem Faille sein zehntes Saisontor schoss (56.).
Zurkirchen und Marchon hoffen
Und so geht es für uns weiter: Mit den vier ausstehenden Partien sind noch zwölf Punkte zu gewinnen. Zuerst sind wir als interessierte Zuschauer dabei, wenn am Dienstag bei Lakers – Lugano und Davos – Lausanne zwei Konkurrenten von uns auftreten. Am Mittwoch spielt Langnau in Zug.
Wir greifen am Wochenende mit dem Heimspiel gegen Lausanne (Freitag) und dem Match in Langnau (Samstag) wieder ein. Es sind – wie immer in dieser Saison – eminent wichtige Partien. Und es gibt Hoffnung, dass unsere Verletztenliste dann ein bisschen kürzer ist: Marc Marchon und Sandro Zurkirchen stehen, wenn weiterhin alles gut verläuft, vor ihrer Rückkehr.
Roland Jauch
Kloten – Biel 2:6 (0:5, 1:0, 1:1)
Stimo arena. - 5948 Zuschauer. - SR Piechaczek, Urban; Wolf/Meusy. - Tore: 2. (1:06) Hischier (Rajala) 0:1. 3. (2:13) Tanner (Lööv) 0:2. 15. (14:28) Rajala (Sheahan) 0:3. 16. (15:24) Künzle (Rathgeb) 0:4. 19. Künzle (Sheahan) 0:5. 24. Faille (Ramel, Kellenberger) 1:5.56. Faille (Ekeståhl Jonsson) 2:5. 58. Olofsson (Haas) 2:6. - Strafen: Kloten keine, Biel 4–mal 2.
Kloten: Metsola (15:24 bis 20:00 Johner); Nodari, Steiner; Ekeståhl Jonsson, Peltonen; Reinbacher, Randegger; Kindschi; Kellenberger; Simic, Ruotsalainen, Schreiber; Ang, Aaltonen, Derungs; Meyer, Faille, Ramel; Obrist, Lindemann, Loosli.
Biel: Van Pottelberghe; Rathgeb, Lööv; Grossmann, Yakovenko; Schneeberger, Forster; Delémont; Hofer, Haas, Olofsson; Hischier, Sallinen, Rajala; Brunner, Sheahan, Künzle; Tanner, Schläpfer, Kessler.
Bemerkungen: Kloten ohne Marchon, Bougro, Zurkirchen, Capaul, Dostoinov, Schmaltz (verletzt), Altorfer, Ness (überzählig); Biel ohne Cunti (verletzt), Säterik Stampfli, Christen (überzählig).