Es war ein bisschen wie im Heimspiel gegen den HC Ambri-Piotta: Auch in der Leventina waren wir nicht das schlechtere Team, aber wieder kassierten wir sechs Gegentore. 0:6 hatte es in Kloten geheissen, 2:6 (0:2, 1:1, 1:3) hiess es in der Leventina. Die Tessiner erzielten drei Powerplaytreffer, wir keinen – und das war das, was unter dem Strich den Unterschied ausmachte. Ein kleiner Trost waren die Torpremieren der Verteidiger Lucas Ekseståhl Jonsson und Matteo Nodari.
Ab dem ersten Bully merkte man es: Ambri war ein Quentchen bissiger. So urteilte auch Coach Jeff Tomlinson. “Im Spiel 5:5 waren wir gut dabei. Aber in den special teams waren sie bissiger, stärker an den Stöcken auch. Dass sie wieder sechs Tore schiessen, das war nicht unbedingt dem Spielverlauf entsprechend.” Neben dem Match verloren wir auch noch Dario Meyer, der in der 57. Minute nach einem “Verschneider” kopfvoran in die Bande stürzte. Es sah nicht gut aus, eine Hirnerschütterung konnte nicht ausgeschlossen werden.
Die Strafen, die den Unterschied ausmachten, holten wir im ersten Drittel ab. Jonathan Ang nahm schon nach 57 Sekunden in der Mittelzone eine – und sechs Sekunden vor Ablauf war Metsola bei einem Heed-Schuss die Sicht verdeckt. Schreiber hatte die beste Chance für uns, als er nach 15 Minuten alleine gegen Ambri-Goalie Juvonen loszog, seine Täuschung aber wurde vom Torhüter durchschaut. Dann kam die zweite Strafe (Reinbacher) - und wieder Tor. Nach dem gleichen Muster. Nur dass dieses Mal Kneubühler noch den Schuss Virtanens entscheidend ablenkte.
Chlapiks 3:0 nach 28 Minuten beruhigte die Tessiner, dabei waren wir eigentlich zu Drittel 2 gut gestartet. Der Lohn für die Steigerung kam spät: Nach 39:59 war der Puck zum 1:3 drin. Lucas Ekeståhl Jonsson schob den Querpass von Ang über die Linie. Unser Powerplay war um den entscheidenden Tick zu wenig entschlossen und zweikampfstark, wir liessen uns auch in Überzahl zu oft den Puck wegnehmen. Und die Leventiner hatten mit ihren Schüssen von der blauen Linie das Glück, das uns fehlte. Aber wir hätten auch noch ein bisschen mehr dafür tun müssen.
Bei uns kehrte Jesper Peltonen zurück. Der Verteidiger hatte seit dem Sieg gegen die SCL Tigers (14. Oktober) wegen einer Verletzung neun Partien verpasst. Und auch Harrison Schreiber fand wieder einen Platz im Team, er hatte vorher fünf Spiele auslassen müssen.
Luca Cereda wurde vor dem Spiel geehrt als der Trainer, der in der 85-jährigen Geschichte des HC Ambri-Piotta bisher am längsten an der Bande gestanden ist. Der Match gegen Kloten war sein 297. als Hauptverantwortlicher. Und nach acht Niederlagen in Folge holte sich Ambri wieder einen Sieg.
Siebter Heimsieg in Folge gegen Biel?
Schon 24 Stunden nach dem Ambri-Spiel folgt am Samstagabend unser Heimauftritt gegen den EHC Biel, der am Freitag Zug im Penaltyschiessen unterlag und am Dienstag dieser Woche das Spitzenspiel in Genf 2:6 verloren hat. Drei Niederlagen nacheinander erlitten haben die Seeländer vorher erst einmal in dieser Saison. Bis zum letzten Match vor der Pause, den sie in Lugano verloren, hatten sie zehn Partien in Folge für sich entschieden. Wir wollen unsere Heimserie auf sieben Siege nacheinander ausbauen – und so natürlich auch Revanche nehmen für die 2:6-Niederlage in Biel. Um das zu realisieren, müssen wir wieder kompakter und konsequenter werden.
Roland Jauch / EHC Kloten
Ambri-Piotta – Kloten 6:2 (2:0, 1:1, 3:1)
Gottardo Arena. - 6541 Zuschauer. - SR: Lemelin, DiPietro; Cattaneo/Urfer. - Tore: 3. Heed (Bürgler; Strafe Ang) 1:0. 19. Kneubühler (Virtanen, Spacek; Strafe Reinbacher) 2:0. 28. Chlapik (Spacek) 3:0. 40. (39:59) Ekeståhl Jonsson (Ang) 3:1. 44. Virtanen (Fischer) 4:1. 55. Bürgler (Kneubühler) 5:1. 56. Nodari (Loosli) 5:2. 60. Kostner (Zwerger; Strafe Kellenberger) 6:2.
Strafen: Ambri 4–mal 2, Kloten 5–mal 2.
Kloten: Metsola; Reinbacher, Kellenberger; Ekeståhl Jonsson, Steiner; Nodari, Kindschi; Peltonen; Ruotsalainen, Aaltonen, Meyer; Ang, Faille, Marchon; Altorfer, Ness, Loosli; Bougro, Lindemann, Simic; Schreiber.
Ambri: Juvonen; Heed, Zaccheo Dotti; Virtanen, Fischer; Burren, Isacco Dotti; Zündel; Bürgler, McMillan, Kneubühler; Pestoni, Spacek, Chlapik; Grassi, Kostner, Trisconi; Zwerger, Dufey, Marchand; Hofer.
Bemerkungen: Kloten ohne Schmaltz, Obrist (verletzt); Spiller, Dostoinov, Randegger, Capaul (überzählig); Ambri ohne Heim (verletzt).