Welch ein Schlussfurioso!

Wir rollen weiter! Es ist kein Surfen auf der Erfolgswelle, denn wir kämpfen, checken, laufen, arbeiten, wir sind keine Künstler. Und wer härter als das andere Team arbeitet, der wird belohnt: Aus dem 0:1 gegen Fribourg-Gottéron machten wir in den letzten 20 Minuten ein 3:1. Es war der fünfte Heimsieg in Folge, der vierte Dreipunktesieg nacheinander und – in noch anderen Zahlen ausgedrückt - unser sechster Sieg aus den letzten acht Partien!

Nur in gerade drei von zehn Heimspielen haben wir nicht gepunktet. Gegen Fribourg sah es nicht so gut aus, 0:0 nach 20 Minuten ging in Ordnung. Zum ersten Mal nach vier Partien schossen nicht wir das erste Tor, sondern der Gegner. Aber wir fanden eine Antwort auf diesen Treffer nach 27 Minuten. Das letzte Drittel wurde zu einem wahren Furioso. 5263 Zuschauer kamen. All jene, die zu hause blieben, haben einen weiteren grossen Abend des EHC ausgelassen.

Zuerst verpasste Faille nach einem Solo den Ausgleich, dann leitete er mit einem Rückpass den Ausgleich nach 45 Minuten ein, der Obrist gutgeschrieben wurde. Der Stock des Stürmers schien hoch, den Fribourgern zu hoch – doch die Referees gaben den Treffer. Zum ersten Mal nach 114 Minuten (oder beinahe 2 Partien) war Goalie Connor Hughes wieder geschlagen. Seit dem 0:1 waren wir das bessere Team, das setzte sich fort. Gottéron kam kaum noch zu Chancen, und wenn, dann war Goalie Juha Metsola da. Welch Genugtuung für ihn: Im ersten Match gegen Gottéron hatte er in Fribourg noch neun Gegentore kassiert.

Und dann kam diese 60. Minute. “Ich habe gesehen, dass es ein guter Angriff von uns war – und dass ihnen der vierte Mann fehlte”, sagte Nicholas Steiner. “Wir hatten eine Überzahl, Arttu spielte einen Superpass auf mich, und Axel Simic fuhr in eine gute Abschlussposition. Ich spielte den Puck, und Simic fand, obwohl sich der Goalie sehr gut verschob, eine Lücke.” Das war nach 59:20 das 2:1 und die Vorentscheidung in diesem Schlussfurioso. Marc Marchon setzte den Puck noch zum 3:1 ins leere Tor.

Wir haben in den letzten vier Partien gegen die ZSC Lions, in Bern, gegen Davos und nun gegen Fribourg hervorragende defensive Zahlen erarbeitet. Nur gerade 6 Gegentore gestanden wir den Gegnern zu, das ist 1,5 pro Partie im Schnitt. Zweimal stand Sandro Zurkirchen, zweimal Juha Metsola im Goal.

Kämpfer Steiner fügte an, dass Gottéron vielleicht nicht den besten Abend erwischt habe. “Aber wir treten seit der taktischen Umstellung mehr als Team auf, und dann können wir einiges erreichen.”

Nach 22 Minuten hatten wir in einem lange zähen Match Glück bei einem Pfostenschuss von Dave Sutter, nach dem 0:1 schien unsere Serie zu reissen. Doch dann kam dieses letzte Drittel, in dem (fast) alles passte.

Aaltonen im Nationalteam,
Suhonen Zuschauer

Unter den am Schluss begeisterten Zuschauern war mit Alpo Suhonen der Klotener Meistertrainer aus den Jahren 1995 und 1996. Er fliegt nächste Woche nach Finnland zurück. Dorthin reisen wird auch unser Center Miro Aaltonen, der von Nationaltrainer Jukka Jalonen für den Karjala Cup aufgeboten worden ist. In Turku trifft er vom 10. bis 13. November auf Tschechien, Schweden und die Schweiz.

Vor dieser ersten Pause für das Nationalteam treten wir noch einmal zu hause an, am Freitag gegen Lugano. Das ist das dritte Heimspiel in Folge. Am Samstag fahren wir nach Zug.

Roland Jauch / EHC Kloten

Kloten – Fribourg-Gottéron 3:1 (0:0, 0:1, 3:0)

stimo arena. - 5263 Zuschauer. - SR Kohlmüller, Piechaczek; Obwegeser/Duc. - Tore: 27. Schmid (Kuokkanen; Strafe gegen Kloten angezeigt) 0:1. 45. Obrist (Kellenberger, Faille) 1:1. 60. (59:20) Simic (Steiner, Ruotsalainen) 2:1. 60. (59:57) Marchon 3:1 (ins leere Tor). - Strafen: Kloten 2–mal 2, Gottéron 3-mal 2.

Kloten: Metsola; Reinbacher, Kellenberger; Ekeståhl Jonsson, Steiner; Nodari, Kindschi; Capaul; Simic, Aaltonen, Ruotsalainen; Ang, Faille, Marc Marchon; Bougro, Lindemann, Dostoinov; Obrist, Ness, Loosli; Spiller.

Gottéron: Hughes; Sutter, Jecker; Gunderson, Dufner; Diaz, Vainio; Chavaillaz; Sprunger, Desharnais, Mottet; Bertschy, Schmid, Kuokkanen; Nathan Marchon, Rask, Sörensen; Bykov, Walser, Jörg; Rossi.

Bemerkungen: Timeout Gottéron 59:20, ab 59:27 ohne Goalie. Kloten ohne Meyer, Peltonen, Schmaltz (verletzt), Randegger, Altorfer, Schreiber (überzählig). Gottéron ohne Berra (verletzt), De la Rose, Scheidegger (überzählig).