Unser neuer Sportchef Ricardo Schödler im Interview.
Herzlich willkommen beim EHC Kloten, Ricardo! Einst hast du hier als Junior mit dem Eishockey begonnen, jetzt wirst du Sportchef bei uns. Besonders schön, dass dies bei deinem Jugendclub geklappt hat?
Definitiv! Mir war nach der Anfrage deshalb auch sofort klar, dass ich diese Herausforderung annehmen möchte. Der EHC Kloten ist mein absoluter Herzensclub. Ich verbinde sehr viele schöne Erinnerungen mit Blau-Weiss-Rot – und es sollen noch viele weitere dazukommen!
Nimm uns kurz mit in den Prozess. Wie hast du das Auswahlverfahren erlebt?
Als erstes habe ich mich mit CEO Anjo Urner und Sport Consultant Jeff Tomlinson ausgetauscht. Hier ging es in erster Linie über mich, meine Art und Weise sowie meine Herangehensweise an die Aufgaben als Sportchef. In einer zweiten Runde mit Vertretern aus Verwaltungsrat, Verein sowie mit Jeff und Anjo konnte ich meine Ideen noch detaillierter präsentieren und mich den Fragen stellen. Es freut und motiviert mich zugleich sehr, dass ich die Verantwortlichen von meinen Visionen überzeugen konnte und freue mich nun riesig auf diese Herausforderung!
Über zehn Jahre warst du beim Schweizerischen Eishockeyverband als Manager National Teams tätig. Was nimmst du aus dieser Zeit mit?
Alles aufzuzählen, würde hier definitiv dem Rahmen sprengen. Unter dem Strich lässt sich aber sagen, dass ich sehr viel von der Hockeywelt gesehen habe und ein grosses Beziehungsnetz spinnen konnte. Das wird jetzt in meiner Arbeit als Sportchef ganz sicher wertvoll sein. Beim Verband war ich mitverantwortlich, nach und nach neue Strukturen zu schaffen und diese vor allem zu professionalisieren. Von der Erfahrung, eine derart grosse Organisation auf ein nächstes Level zu bringen, werde ich bestimmt auch in Kloten profitieren.
Herausforderungen gibt es genug: Stichwort Head Coach, Torhüter oder Import-Positionen. Was sind deine Gedanken dazu?
Das sind in der Tat grosse Herausforderungen, ganz bestimmt aber keine unlösbaren! Überhaupt: Herausforderungen reizen mich – und davon gibt es beim EHC Kloten genug. Ich bin überzeugt davon, dass wir für alle erwähnten Positionen gute Lösungen finden werden, um bestmöglich aufgestellt zu sein, wenn es im September wieder losgeht. Die Situation ist zwar herausfordernd, birgt aber auch grosse Chancen. Ich freue mich, hier in Kloten gleich von Beginn weg etwas bewirken zu können.
Mit welcher Philosophie gehst du dabei ans Werk?
Im Austausch mit verschiedensten Persönlichkeiten im Schweizer Eishockey ist mir immer wieder aufgefallen, dass alle den EHC Kloten noch immer mit schnellem und kreativem Hockey verbinden. Manchmal scheint mir, dass alle rundherum wissen, wofür der EHC steht – nur bei uns in Kloten selbst scheint man sich das nicht immer wirklich bewusst zu sein. Ich werde es mir deshalb zur Aufgabe machen, diese Werte wieder hochzuhalten. Damit sich alle in und um den Club mit uns identifizieren können. Wir sind und bleiben ein Dorfclub, der erfrischendes, schnelles und kreatives Hockey zelebriert. Diese DNA soll jede und jeder in sich tragen – allen voran natürlich die 1. Mannschaft. Gleichzeitig wollen wir unseren jungen Spielern die Chance geben, sich bei uns auf höchstem Niveau präsentieren zu können.
Welche Ziele setzt du dir sonst mit dem EHC Kloten?
Meine erste Aufgabe wird es sein, nach der turbulenten letzten Saison die Mannschaft wieder zu stabilisieren. Darauf wird mein Fokus in den ersten Monaten liegen. Einerseits durch die Besetzung von Schlüsselpositionen wie diejenige des Head Coachs oder bei den Imports, andererseits aber natürlich auch in Gesprächen mit den Spielern, die bereits hier sind. Danach wollen wir uns Stück für Stück nach oben arbeiten. Langfristig muss es unser Anspruch sein, wieder weiter oben mitzuspielen.
Nach der WM mit der Nationalmannschaft wirst du in einer Übergangsphase bei uns loslegen. Was nimmst du dir persönlich vor? Was für ein Sportchef möchtest du sein?
Ich behaupte, dass mich meine Positivität auszeichnet. Diese möchte ich unbedingt auch in meine Tätigkeit beim EHC Kloten mitnehmen. Grundsätzlich bin ich sehr kommunikativ und versuche, für alle immer ein offenes Ohr zu haben. Wenn nötig, bin ich aber auch ein Freund von klaren, direkten Ansagen. Mit diesen Attributen gehe ich an die Aufgabe ran. Nicht zuletzt möchte ich auch neue Wege beschreiten, die für den ein oder anderen eher unkonventionell scheinen. Ich war schon immer jemand, der Neues ausprobiert. Das will ich auch in Kloten tun und damit immer wieder neue Impulse schaffen.