Leider wieder nur nahe dran

Weil wir wie schon am Vortag gegen die ZSC Lions auch im ersten Drittel von Genf nicht optimal auftraten, gingen wir mit einem 0:2-Handicap in die erste Pause. Und das konnten wir trotz eines frühen Anschlusstores durch Aaltonen (20:18) nicht mehr korrigieren. Genf war geriet in den folgenden 38 Minuten nie mehr in Unterzahl. Auch deshalb hatten wir wenig Chancen. Wir versuchten es ohne Goalie, zwei Sekunden vor Ablauf der 60. Minute fiel das 1:3.

Damit waren wie schon am Freitag nur nahe dran an einem Punktgewinn. Und das ergab unter dem Strich die vierte Niederlage in Folge. Eine solche schwarze Serie hatten wir bisher nur einmal gehabt, beim Saisonstart mit den fünf Niederlagen nacheinander. Wir müssen unbedingt wieder zu den guten Tugenden zurückkehren: Diszipliniert, geduldig, kämpferisch, konsequent. Wenn unsere Goalies so spielen wie zuletzt (in Genf war es Sandro Zurkirchen), dann liegen Punkte drin.

Wir begannen von der Aufstellung her so, wie wir das letzte Drittel im Freitagsderby angegangen waren: Faille, Aaltonen, Loosli hiess die erste Linie, Ang, Ruotsalainen, Meyer die zweite. Und unsere Verletztenliste wurde um einen Namen länger: Jordann Bougro fiel im Derby vom Freitag aus, seit langem hatten wir “nur” 12 Stürmer im Aufgebot.

Offensiver Übereifer

Von der Leistung her starteten wir allerdings nicht auf der Höhe des dritten Abschnitts gegen die Lions. Uns ging wieder die Cleverness ab. Ang beging in der 9. Minute hinter dem gegnerischen Tor ein Foul, das die Schiedsrichter nicht übersehen konnten. Eine Sekunde vor Ablauf der Strafe traf Praplan. Dann holte sich Simic in der Offensive eine Strafe – Hartikainen erhöhte auf 2:0. Erst später im Match griff unser Boxplay besser.

Und unser Überzahlspiel? Es funktionierte bei 5:4 nicht, bei 4:3 dann aber schon. Nach nur 18 Sekunden des Mitteldrittels traf Aaltonen (11. Saisontor) zum 2:1. Ab dann waren wir im Spiel, Genf hatte Glück, dass Goalie Mayer noch irgendwie an einen Schuss Reinbachers kam, dass Schreiber scheiterte – und dass der letzte Torschuss der Periode um einen Zehntel zu spät die Linie überquerte. Wäre Angs Versuch direkt ins Tor und nicht zuerst noch am Schoner von Mayer gelandet, das Goal wäre noch in der Zeit gewesen. Aber wir haben offenbar zurzeit einfach kein Glück mit Video-Reviews.

Bei den Genfern, die von den sieben Partien nach dem Jahreswechsel bis zum Kloten-Match nur eine verloren hatten, kehrten Filppula und Winnik, die zuletzt gefehlt hatten, ins Team zurück. Im Hoch 2023 befindet sich vor allem Linus Omark, der Schwede sammelte in den sieben Partien 13 Skorerpunkte (5 Tore) und leitete gegen uns das 0:2 ein.

Noch drei Spiele bis zur Pause

Noch zehn Spiele stehen bis zum Qualifikationsende an, drei davon diese Woche vor der Nationalteam-Pause: Am Dienstag in Pruntrut gegen Ajoie, am Samstag in Lugano (19.45) und am Sonntag das einzige Heimspiel der Woche. Um 15.45 geht es im Charity Game für multiple Sklerose gegen den SC Bern.

Roland Jauch

Genf-Servette – Kloten 3:1 (2:0, 0:1, 1:0)

Les Vernets. - 6505 Zuschauer. - SR Stolc, Kohlmüller; Stalder/Meusy. - Tore: 11. Praplan (Rod; Strafe Ang) 1:0. 18. Hartikainen (Omark; Strafe Simic) 2:0. 21. Aaltonen (Ruotsalainen, Ang; Strafen Omark, Tömmernes; Capaul) 2:1. 60. (59:58) Winnik 3:1 (ins leere Tor). - Strafen: Genf 5–mal 2, Kloten 7–mal 2.

Kloten: Zurkirchen; Nodari, Steiner; Reinbacher, Ekeståhl Jonsson; Capaul, Peltonen; Kindschi; Faille, Aaltonen, Loosli; Ang, Ruotsalainen, Meyer; Simic, Lindemann, Schreiber; Obrist, Ness, Derungs.

Genf: Mayer; Jacquemet, Tömmernes; Chanton, Auvitu, Karrer, Maurer; Smons; Praplan, Filppula, Winnik; Miranda, Richard, Rod; Hartikainen, Jooris, Omark; Smirnovs, Pouliot, Bertaggia; Cavalleri.

Bemerkungen: Timeout Kloten (57:15), ab dann ohne Goalie. Kloten ohne Marchon, Kellenberger, Bougro, Schmaltz (verletzt); Altorfer, Dostoinov, Randegger (überzählig). Genf ohne Le Coultre, Vatananen, Descloux (verletzt).