Sieben Heimsiege in Folge – diese Serie konnten wir nicht auf acht verlängern. Der Leader aus Genf war zu stark für uns, wir verloren zum ersten Mal seit dem 7. Oktober wieder ein Heimspiel. 1:3 (0:0, 0:1, 1:2) hiess es nach 60 aufreibenden Minuten vor 6142 Zuschauern.
Genau nach 50 Tagen also mussten wir wieder einmal als Verlierer vom eigenen Eis, und das tat natürlich weh. Wir hatten neun Powerplay-Minuten, in denen wir nicht viel Gefährliches zustande brachten. Und wir schossen zum dritten Mal in Folge nur ein Goal. In Lausanne hatte das zu einem Sieg gereicht (1:0), in Langnau nicht (1:2), und gegen Genf nun auch nicht. Einem Punkt aber waren wir nahe. Denn als Jesper Peltonen nach 42 Minuten von der blauen Linie abzog, fand der Puck den Weg zum 1:1. Und danach sahen wir gut aus, vor allem dank unserer zweiten Linie (mit Faille) hatten wir starke Offensivszenen.
Doch genau in einer solch guten Phase kam ein Pfiff der Schiedsrichter. Ang beging hinter dem Genfer Goal ein Stockfoul, und dieses Mal hielt unser Boxplay nicht stand: 19 Sekunden vor Ablauf der Strafe traf mit Vincent Praplan ausgerechnet ein ehemaliger Kloten-Spieler zum 2:1 für Genf. Den dritten Gegentreffer kassierten wir ins leere Goal.
Noch am Samstag vor einer Woche zeigten wir gegen Biel in der Offensive Leichtigkeit und Lockerheit beim Toreschiessen. Fünf Treffer gelangen uns da, auch im Powerplay waren wir erfolgreich. Seiter haben wir in Überzahl kein Goal mehr erzielt. Ein Rezept dagegen: Wir müssen wieder mehr laufen und die Gegner zu Fehlern provozieren – und andere Varianten im Überzahlspiel finden.
“Wir spielen gut defensiv”, sagte Jesper Peltonen. Trotz der Niederlage konnte er sich ein bisschen über sein Tor freuen. Es war sein erstes für Kloten und sein erstes im Profi-Eishockey. “Sehr speziell” sei das für ihn. “Unser Boxplay war eigentlich sonst gut gegen das beste Powerplay-Team der Liga, aber im letzten haben sie uns erwischt.” Praplan hatte da für einen Moment zu viel freies Eis.
Der Schlag zwischen die Beine
Mit ein bisschen mehr offensiver Réussite wäre wohl mehr möglich gewesen. Denn in Schlag zwischen die Beine von Reinbacher eröffnete uns die Chance, das Spiel in unsere Hände zu nehmen. Valtteri Filppula musste für dieses Vergehen, das von den Schiedsrichtern am Video nochmals überprüft wurde, mit einer Fünfminuten- plus Spieldauer-Disziplinarstrafe in die Kabine. Der wichtigste Mann der Genfer fehlte ab der 12. Minute. Doch wir spielten unser Powerplay wie in den letzten zwei Partien, und das bedeutet: Es war zu wenig genau und zu statisch. Es schauten ganz wenige gefährliche Szenen für Robert Mayer im Genf-Tor heraus, die fünf Minuten vergingen ohne Goal.
Im Mittelabschnitt liessen wir erneut Überzahlminuten (vier) verstreichen, ohne dass viel Gefährliches produziert wurde. Und Daniel Winnik hatte nach 26 Minuten mit einem Backhand-Schuss das Glück, das wir nicht hatten: Genf ging in Führung. Ein weiteres Mal hatten wir mehr Torschüsse als die Gegner (34:27), aber wir blieben ohne Punkte.
Am Dienstag in Pruntrut gegen Ajoie muss die Offensive, die ins Stocken geraten ist, wieder besser werden. Gegen den Tabellenletzten erwartet uns auf jeden Fall ein heisser Tanz.
Roland Jauch / EHC Kloten.
Kloten – Genf-Servette 1:3 (0:0, 0:1, 1:2)
stimo arena. - 6142 Zuschauer. - SR Kohlmüller, Hungerbühler; Wolf/Huguet.. - Tore: 26. Winnik (Pouliot) 0:1. 42. Peltonen (Ang) 1:1. 52. Praplan (Pouliout; Strafe Ang) 1:2. 60. (59:32) Jooris (Richard) 1:3 (ins leere Tor). - Strafen: Kloten 4–mal 2, Genf 3–mal 2 plus 5 Fünfminuten- plus Spieldauer-Disziplinarstrafe (Filppula).
Kloten: Metsola; Reinbacher, Kellenberger; Ekeståhl Jonsson, Peltonen; Nodari, Kindschi; Randegger; Ruotsalainen, Aaltonen, Schreiber; Ang, Faille, Marchon; Simic, Bougro, Meyer; Obrist, Ness, Loosli; Spiller.
Genf: Mayer; Jacquemet, Tömmernes; Karrer, Maurer; Völlmin, Le Coultre; Smons; Miranda, Filppula, Winnik; Hartikainen, Richard, Rod; Praplan, Pouliot, Omark; Antonietti, Jooris, Bertaggia; Smirnovs.
Bemerkungen: Timeout Kloten 57:43, ab 58:50 bis 59:32 ohne Goalie. Kloten ohne Lindemann, Steiner (verletzt), Schmaltz, Altorfer, Dostoinov, Capaul (überzählig). Genf u. a. ohne Vatanen (verletzt).