Eng war es wieder, aber ein Happy End blieb aus

Im vierten Duell mit Ajoie zogen wir zum ersten Mal den Kürzeren: Wir verloren in Pruntrut 3:5 (0:2, 0:1, 3:2). Im Duell zweier Teams, die zuletzt viermal in Folge verloren hatten, kann man nicht von “hätte” oder “wäre” berichten, der Konjunktiv ist nicht angebracht. Ajoie war besser und cleverer als wir. Da nützte auch die schöne Aufholjagd vom 0:4 zum 3:4 innert 192 Sekunden nichts. Romanenghi traf zum 3:5 ins leere Tor.

Die Geschichte der letzten Spiele wiederholte sich: Zum vierten Mal in Folge schossen nicht wir, sondern die Gegner das erste Tor. Es lief – leider – genau gleich wie in den zwei Spielen zuvor im ersten Drittel. Nach ZSC und Genf lagen wir auch in Pruntrut nach 20 Minuten 0:2 zurück. Wir versuchten, das Spiel zu machen, der Gegner schoss die Tore. Wieder waren wir offensiv zu übermütig. Simic bediente mit einem Fehlpass Devos, der sah Asselin – und schon nach 141 Sekunden führte Ajoie. Mit dem ersten Torschuss der Partie. Ähnlich ging es ins 0:2. Wir hatten die Kontrolle, ein Scheibenverlust – und alles war aus der Balance. Asselin traf erneut.

Ausser Feldüberlegenheit, die Goalie Ciaccio mit unbestraftem absichtlichen Torverschieben (drei Mal im ersten Drittel) immer dann unterbrach, wenn es gefährlich zu werden schien, lief nicht viel zusammen. Im einzigen Powerplay des Drittels kamen wir zu einem einzigen Abschluss. Gegen Ajoies Versuche, die neutrale Zone zu schliessen, fanden wir kein richtiges Mittel.

Unentschieden im Bruderduell

Und so ging es im Mitteldrittel weiter. Wir versuchten, konstruktiv zu sein. Peltonen verlor die Scheibe als hinterster Mann an der blauen Linie, Metsola konnte zweimal retten, aber nicht ein drittes Mal, Gauthier schoss das 3:0 (27.). Und als Ian Derungs nach 47 Minuten auf 4:0 erhöhte, musste man das Schlimmste befürchten.

Dann kamen unsere starken 192 Sekunden, die Nodari mit dem 1:4 einläutete. Kurz darauf stellte Keanu Derungs auf 2:4 und sorgte dafür, dass zumindest ein Duell Remis ausging – das von ihm mit seinem Bruder in Sachen Tore. Dario Meyer traf nach 50:35 zum 3:4. Alles war wieder möglich. Aber nichts mehr änderte. Metsola ging nach 57:31 raus.

Somit sind wir bei fünf Niederlagen in Folge angekommen, wie bei Saisonbeginn. Damals reisten wir nach der fünften Niederlage nach Lugano – und gewannen. Unser nächstes Auswärtsspiel: Am Samstag in Lugano. Die Tessiner waren gestern der einzige Konkurrent von uns, der nicht punktete.

Am Wochenende gilt es, endlich wieder den Gegner in die Falle laufen zu lassen. Und nicht erneut selber ungut erwischt zu werden. Mit spielerischen Mitteln haben wir in der momentanen Verfassung wenig Aussichten auf Erfolg. Zweikämpfe gewinnen, kompakt und konsequent das eigene Tor verteidigen. Und vor allem: Geduld zeigen. Dann kommt die Chance. Auch wenn einige wichtige Spieler (Marchon, Kellenberger) verletzt fehlen.

Roland Jauch

HC Ajoie – Kloten 5:3 (2:0, 1:0, 2:3)

Raiffeisen Arena. - 3523 Zuschauer. - SR Stricker, Hürlimann; Wolf/Urfer. - Tore: 3. Asselin (Devos) 1:0. 13. Asselin (Ian Derungs, Devos) 2:0. 27. Gauthier (Hazen) 3:0. 48. Ian Derungs (Asselin) 4:0. 48. Nodari (Obrist) 4:1. 50. Keanu Derungs 4:2. 51. Meyer (Schreiber; Powerplay) 4:33. 60. Romanenghi 5:3 (ins leere Tor). - Strafen: Ajoie 4–mal 2, Kloten 1–mal 2.

Kloten: Metsola; Reinbacher, Ekeståhl Jonsson; Capaul, Peltonen; Nodari, Steiner; Kindschi; Ang, Ruotsalainen, Meyer; Faille, Aaltonen, Loosli; Simic, Lindemann, Schreiber; Obrist, Ness, Keanu Derungs.

Ajoie: Ciaccio; Pouilly, Brennan; Fey, Pilet; Biraum, Hauert; Thiry; Hazen, Gauthier, Frossard; Sciaroni, Romanenghi, Bozon; Asselin, Devos, Ian Derungs; Huber, Macquat, Schmutz; Arnold.

Bemerkungen: Kloten ohne Kellenberger, Marchon, Bougro, Schmaltz (verletzt); Altorfer, Randegger, Dostoinov (überzählig). Ajoie ohne Bakos, Gauthier-Leduc, Rouiller (verletzt).