Ein Tor reicht für drei Punkte!

Unser dritter Auswärtssieg ist Tatsache. Und es war ein grosser. 59 Minuten lang stand es in Lausanne 0:0, die Partie hätte vorher schon mehrmals auf die eine oder andere Seite kippen können - doch wir zwangen den Sieg auf unsere Seite. Marchon spielte die Scheibe hinter der verlängerten Torlinie nach vorne in den Slot, Harrison Schreiber kam an den Puck und platzierte ihn zwischen den Schonern von Punnenovs nach 59:08 zum 1:0 für uns!

Lausanne nahm natürlich den Goalie raus, Lausanne drückte nochmals und fuhr, was sich in den Weg stellte, über den Haufen. Und die Halle jubelte dann auch über den Ausgleich. Aber der kam um rund 0,6 Sekunden zu spät, die Uhr war schon abgelaufen. Das stellten die Schiedsrichter relativ schnell fest – aus dem Jubel wurde Unmut – und auf der anderen Seite jubelten unsere Spieler.

Sie konnten sich bei Sandro Zurkirchen bedanken. Im 22. Saisonspiel und im elften Away-Match erreichte einer unserer Goalies zum ersten Mal einen Shutout. “Zurkirchen war stark”, sagte Coach Jeff Tomlinson, und wer stark ist, der hat auch das Glück auf seiner Seite - wie zweimal bei Pfostenschüssen.

Und die taktische Leistung seiner Mannschaft war höchst solide, sie war bereit, in diesem Geduldsspiel ihren Part zu erfüllen. “Gegen Ward, den neuen Lausanne-Trainer, wird es sehr hart”, hatte Tomlinson vorausgeblickt. Aber der neue Coach der Waadtländer blieb zum ersten Mal ohne Punkt.

Die Tabelle präsentiert sich momentan aus Klotener Sicht fast übermässig rosa: Wir liegen auf Platz 8. Aber das kann sich, das wissen alle, sehr schnell wieder ändern. Aber bestehen bleibt, dass Schreiber sein zweites Saisontor erzielte, und wieder war es ein sehr wichtiges. Für das letzte Drittel war er an die Seite von Ruotsalainen und Aaltonen gestellt worden, Dario Meyer hatte sich nicht so gut gefühlt.

Boxplay gut, Powerplay nicht

Im 11. Auswärtsspiel, das uns nach dem 5:4 in Lugano und dem 5:2 in Bern mit einem 1:0 den dritten Erfolg brachte, war unser Boxplay gut, wir überstanden einmal sogar 16 Sekunden in doppelter Unterzahl. Das Powerplay allerdings griff nicht, sonst hätten wir den Match schon früher für uns entscheiden können.

In diesem Geduldsspiel stürmte kein Team bedingungslos nach vorne, sondern stets mit Bedacht. In der 39. Minute allerdings konnte Panik alleine gegen Zurkirchen ziehen, aber unser Goalie verhinderte auch diese Möglichkeit.

Schöne Halle, schöne Erinnerung

Zum ersten Mal fand ein Spiel Lausanne – Kloten in der Vaudoise Aréna statt. Die Spieler und die wenigen mitgereisten Fans konnten sich davon überzeugen: Dieses Stadion hat alles, um ein perfektes Eishockey-Erlebnis zu ermöglichen. Und sie hatten ja ein perfektes Erlebnis

Die Lausanner absolvierten ihren vierten Auftritt unter Trainer Geoff Ward, am Sonntag hatten sie ihrem Coach den ersten Sieg zuhause gegen Langnau beschert. In den ersten drei Linien (also unter den neun Stürmern) figurierten nur gerade zwei Spieler, die für die Schweizer Nationalmannschaft antreten könnten: Riat und Fuchs.

Für uns geht es am Freitag weiter, wieder auswärts, und wieder gegen ein Team aus der hinteren Tabellenhälfte: Wir reisen nach Langnau zu den SCL Tigers. Die Langnauer verloren in Lugano 2:5.

Roland Jauch / EHC Kloten

Lausanne – Kloten 0:1 (0:0, 0:0, 0:1)

Vaudoise Aréna. - 5520 Zuschauer. - SR: Wiegand, Urban; Steenstra/Stalder. - Tor: 59:08 Schreiber (Marchon) 0:1.

Strafen: Lausanne 6–mal 2, Kloten 5–mal 2.

Kloten: Zurkirchen; Reinbacher, Kellenberger; Ekeståhl Jonsson, Peltonen; Nodari, Kindschi; Capaul; Ruotsalainen, Aaltonen, Meyer; Ang, Faille, Marchon; Simic, Bougro, Schreiber; Obrist, Ness, Loosli; Altorfer.

Lausanne: Punnenovs; Gernat, Genazzi; Jelovac, Frick; Holdener, Marti; Sidler; Riat, Fuchs, Sekac; Kovacs, Emmerton, Panik; Bozon, Audette, Kenins; Hügli, Almond, Pedretti.

Bemerkungen: Kloten ohne Steiner, Lindemann, Schmaltz (verletzt), Randegger, Dostoinov, Spiller (überzählig); Timeout Lausanne 59:28, ab 59:15 ohne Goalie. LHC u. a. ohne Stephan, Raffl (verletzt), Salomäki (überzählig).