Derbysieg!

Welch ein grossartiger Abend vor 7312 Zuschauern in der stimo arena! Wir schlugen den Favoriten ZSC Lions im ersten Zürcher Derby seit dem 20. Januar 2018. In einer umkämpften und physisch geführten Partie siegten wir 2:1. Juha Metsolas big, big save gegen Bodenmann nach acht Minuten war ein grosses Zeichen, das, was dann zählte, geschah im Schlussdrittel. Dario Meyers Powerplaytor zum 1:0 (45:10), Reinbachers nicht gegebenes 2:0, Texiers Ausgleich nach 54:52. Und Miro Aaltonens Siegtor nach einem starken Konter und einer starken Kombination unserer ersten Linie (Aaltonen, Ruotsalainen, Meyer).

Gespielt waren da 56:33, den Rest brachten wir ohne Probleme über die Zeit, obwohl die Lions ihren Goalie nach 57:47 vom Eis nahmen. Mehr Zuschauer in diesem Jahr übrigens hatten wir nur am 20. April, im letzten Match der Finalserie gegen Olten (7600).

Die Verabschiedung von Robin Figren vor der Partie war ein grosser Moment, einer, den der Schwede “nie so erwartet hätte”. Und unsere Mannschaft war bereit, im gleichen kämpferischen Modus wie “Figge” einst für uns gefightet hatte, gegen die Lions anzutreten.

Ein mitreissendes Derby

Wir liefen, wir kämpften, wir checkten – es war eine mitreissende Vorstellung, welche die Zuschauer beider Lager zwischendurch von den Sitzen riss. Am Schluss aber standen unsere Fans und bejubelten unseren 114. Derbysieg im 212. Duell. Die letzten drei Derbys in Folge gingen an uns, auch wenn zwischen dem 211. und dem 212. mehr als vier Jahre lagen.

Die Emotionen waren hoch. Nicht gleich zu Beginn, da hatten wir eine Strafe wegen zu vielen Spielern auf dem Eis zu überstehen, nachher auch noch eine gegen Capaul. Da zeigte Metsola die Parade des Abends gegen Bodenmann (8.) - und dann ging es körperlich zur Sache. Es wurde gerungen, geschlagen, gekämpft. Nach 12 Minuten hatten wir 5, der ZSC 4 Strafen, so viele wie in einem normalen Match zusammen.

Zu Drittel 2 starteten wir besser, wir hatten in den ersten drei Minuten drei recht gute Möglichkeiten, und in der 28. Minute verzog Eric Faille knapp. Sonst aber kamen wir zusehends mehr unter Druck, Roe traf im Powerplay nur die Latte (30.). Was die anderen Versuche anbelangte: Metsola hielt und hielt und hielt. Ein Blick auf die Schussbilanz zeigt: Im ersten Drittel waren wir 10:7 im Vorteil, im Mittelabschnitt aber klar unterlegen (6:14).

“Noch nie so etwas erlebt”

Im letzten Drittel aber dominierten wir den Gegner mit 16:6 Schüssen! Und ein erstes Mal gabs endlich den erhofften Torjubel: Ang spielte die Scheibe auf Dario Meyer. “Ich musste sie mit dem Schlittschuh noch ein bisschen mitziehen und ein bisschen vom Verteidiger wegkommen. Dann hiess es nur noch Augen zu und drauf”, sagte unsere Nummer 88. Erst seinen dritten Match bestritt er nach seiner Verletzung, “dass ich schon wieder neben Aaltonen und Ruotsalainen spielen durfte, hat mich überrascht. Aber wir spielten schon in der Vorbereitung zusammen, dazu verstehen wir uns auch neben dem Eis.”

Der Match hatte allen alles abverlangt, “wir hatten ihre guten Einzelspieler sehr gut unter Kontrolle. Und dann dieses Goal von Miro Aaltonen so kurz vor Schluss, das brachte unglaubliche Emotionen. Ich habe noch nie so etwas erlebt wie in diesem Spiel, die Stimmung war einzigartig.” Und Miro Aaltonen schoss mit dem 2:1 sein viertes Saisontor, sein erstes bei numerischem Gleichstand auf dem Eis.

Nach einer Woche Pause steht schon wieder ein grosses Spiel an, am Samstag reisen wir nach Bern.

Roland Jauch / EHC KIoten

Kloten – ZSC Lions 2:1 (0:0, 0:0, 2:1)

stimo arena. - 7312 Zuschauer. - SR Lemelin, Ruprecht; Burgy/Gnemmi.

Tore: 46. Meyer (Ang; Strafe Wallmark) 1:0. 55. Texier (Riedi) 1:1. 57. Aaltonen (Meyer, Ruotsalainen) 2:1.

Strafen: Kloten 7–mal 2, ZSC 9–mal 2

Kloten: Metsola; Reinbacher, Kellenberger; Capaul, Kindschi; Randegger, Steiner; Ruotsalainen, Aaltonen, Meyer; Ang, Faille, Marchon; Simic, Lindemann, Spiller; Obrist, Ness, Altorfer; Schreiber.

ZSC: Waeber; Weber, Lehtonen; Kukan, Marti; Phil Baltisberger, Geering; Guebey; Texier, Wallmark, Andrighetto; Bodenmann, Lammikko, Hollenstein; Azevedo, Roe, Bachofner; Chris Baltisberger, Sigrist, Riedi; Sopa.

Bemerkungen: Kloten ohne Ekeståhl Jonsson, Peltonen, Schmaltz (verletzt), Nodari (krank), Bougro, Loosli, Dostoinov (überzählig); ZSC Lions ohne Schäppi, Diem (verletzt), Truttmann (überzählig).