Torlos im Heimspiel – das Warten geht weiter

Vorbereitung ist nicht Meisterschaft – das mussten wir im fünften Heimspiel erfahren. Im letzten Testmatch hatten wir Ambri-Piotta auswärts 4:1 geschlagen. Als es aber um Punkte ging, waren die Leventiner viel abgeklärter als wir. Sie siegten in der stimo arena gleich 6:0 (2:0, 3:0, 1:0), und wir müssen weiter auf den ersten Heimsieg warten. Zum ersten Mal in dieser Saison war eine Partie zuhause schon vor den letzten Minuten entschieden, und zum ersten Mal in dieser Saison schossen wir kein Goal in unserer Halle. 5821 Zuschauer waren gekommen.

Chancen zu Toren hatten wir einige – vor allem Marc Marchon. Aber es fehlte an vielem. In fünf Überzahlspielen brachten wir keinen Puck ins Tor, weil es auch da an Konsequenz und Kompaktheit mangelte. Und abgeklärt war vor allem der Auftritt von Ambri. Die Leventiner nützten unsere Schwächen und Fehler ohne Gnade aus. Nach zwei Dritteln lautete das Schussverhältnis 27:20 für uns, das Resultat aber 0:5.

Wir hatten in Drittel 1 keine klaren Chancen, aber doch Vorteile für uns. Aaltonen, Bougro und zweimal Ang beunruhigten die Tessiner Defensive. Doch dann liessen wir uns durch eine Körpertäuschung Virtanens aushebeln, Chlapik hatte nachher freien Raum, um einen platzierten Schuss in die weite Ecke abzufeuern. Das Unterzahlspiel danach überstanden wir, aber kaum war Capaul zurück, stimmte die Zuordnung überhaupt nicht mehr, Spacek war völlig frei und konnte den Querpass von Zwerger direkt abnehmen. Innerhalb von 156 Sekunden handelten wir uns diesen 0:2-Rückstand ein.

“Das war so hart”

In Drittel 2 ging es ähnlich weiter: Wir waren dabei, wir versuchten, etwas zu kreieren – aber prallten ab. 15 Sekunden nach einem erfolglosen Powerplay hiess es 0:3, danach hatten mit Kindschi und Peltonen zwei Verteidiger Aussetzer, die mit Gegentoren bestraft wurden.

Unser Verteidiger Lucas Ekeståhl Jonsson sagte: “Das war so hart, wir dürfen doch nie sechs Gegentore zulassen. Wir begingen so viele Fehler, die zu Ambri-Goals führten. Das waren teilweise Aussetzer, die sie sonst Junioren haben. Das müssen wir sofort korrigieren. Zum Glück haben wir am Samstag in Biel sofort wieder ein Spiel, im dem wir zeigen können, dass wir etwas gelernt haben.” Dass er mit seinen Kollegen auch im Powerplay - fünf Ambri-Strafen blieben ohne Kloten-Tor – nicht erfolgreich war, ärgert ihn: “Die special teams müssen besser sein. Unser Powerplay war erst einmal gut, beim Sieg in Lugano.”

Ein kleiner Lichtblick bei uns: Harrison Schreiber, der am 11. Februar dieses Jahres seinen letzten Match bestritten hatte, gab nach langer Krankheit sein Comeback im Team.

Am Samstag in Biel müssen wir die Gelegenheit zur schnellen Korrektur unbedingt nutzen. Denn bald folgen die wichtigen Partien gegen die SCL Tigers und gegen Ajoie. Dann muss unsere Spielweise realistischer sein.

Roland Jauch / EHC Kloten

Kloten – Ambri-Piotta 0:6 (0:2, 0;3, 0:1)

stimo arena. -5821 Zuschauer. - SR Wiegand, Mollard; Fuchs/Kehrli. - Tore: 11. Chlapik (Virtanen) 0:1. 13. Spacek (Zwerger) 0:2. 31. Trisconi 0:3. 37. Hofer (Spacek, Bürgler) 0:4. 38. Shore (Chlapik, Zwerger) 0:5. 45. Pestoni (Hofer, Dotti) 0:6.

Strafen: Kloten 1–mal 2, Ambri 5–mal 2.

Kloten: Metsola; Reinbacher, Ekeståhl Jonsson; Nodari, Peltonen; Capaul, Steiner; Kindschi; Ang, Aaltonen, Ruotsalainen; Dostoinov, Faille, Marchon; Obrist, Bougro, Simic; Altorfer, Lindemann, Spiller; Schreiber.

Ambri: Juvonen; Virtanen, Fischer; Fohrer, Zaccheo Dotti; Zündel, Burren; Wüthrich; Pestoni, Spacek, Hofer; Bürgler, Heim, Kneubühler; Zwerger, Shore, Chlapik; Grassi, Kostner, McMillan; Trisconi.

Bemerkungen: Kloten ohne Kellenberger, Meyer, Schmaltz, Loosli (verletzt), Randegger, Ness (überzählig); Ambri ohne Heed (verletzt).