Enttäuscht? Sollte man nicht zu lange sein. Auch wenn wir in Biel 4:1 führten, müssen wir die 4:5-Niederlage nach Verlängerung akzeptieren. Denn wir haben dort einen Punkt geholt, wo wir beim ersten Auftritt noch chancenlos waren. Vier Punkte aus drei Partien gegen das Spitzenteam Biel, das ist etwas. Und der Zähler wird dadurch noch aufgewertet, dass die Konkurrenten hinter uns leer ausgingen.
Im zweiten Match im neuen Jahr gingen wir zum zweiten Mal in die Verlängerung. Und beide Male schoss der Gegner das entscheidende Tor. Für die Bieler war es der Schwede Jesper Olofsson, der seinen dritten Treffer des Abends erzielte.
Captain Steve Kellenberger war nahe, als die entscheidende Szene passierte. Nach einer Verwirrung in der Mittelzone spielte Ang die Scheibe ins Niemandsland, Kellenberger kam für den angeschlagenen Lucas Ekeståhl Jonsson aufs Eis. “Ich konnte nicht richtig Tempo aufnehmen, es gab nicht viel Möglichkeiten, ihn zu stoppen.” Olofsson erzielte einen doppelten Beintreffer: Zuerst schoss er Kellenberger zwischen den Beinen hindurch, danach auch noch Zurkirchen.
Aber an Zurkirchen lag es nicht, dass dieses Spiel verloren ging. “Er hielt super, wir kamen zu oft in Bedrängnis”, befand Kellenberger. Und vor allem deshalb: “Wir hatten immer wieder Turnovers in der neutralen Zone. Wir brachten die Scheibe zu wenig gut aus unserem Drittel, und wir brachten sie zu wenig konsequent tief in des Gegners Zone.”
Im 16. Auswärtsspiel erreichten wir erst zum zweiten Mal die Verlängerung (nach Ajoie). Danach sah es nicht aus. Denn am Anfang mussten wir bös untendurch. Bereits nach 30 Sekunden hatte Hischier eine Topchance aus dem Slot – Sandro Zurkirchen zeigte die erste von vielen guten Paraden. Und dann führte einer unserer ersten guten Angriffe zum 1:0. Dario Meyer stürzte zwar, war aber schnell wieder auf den Beinen, liess Tanner aussteigen. Vor dem Goal nahm Marc Marchon Goalie Rytz die Sicht, Meyers Schuss sass nach in der 11. Minute. Olofsson glich mit einem Sturmlauf übers halbe Feld aus, aber nur 86 Sekunden später entwischte Michael Loosli der Defensive und bezwang Rytz von links kommend mit einem platzierten hohen Schuss.
Ein verrücktes 2. Drittel
Drittel 2 wurde eines der verrückteren in dieser Saison. Zuerst waren wir sehr gut unterwegs, nützten die ersten zwei Strafen Biels zu Toren aus. Ekeståhl Jonsson traf in doppelter Überzahl zum 3:1, Schreiber 86 Sekunden später im “einfachen” Powerplay zum 4:1 (Ruotsalainen hatte grossartig vorbereitet). Doch das beruhigte das Spiel keineswegs. Olofsson traf nur acht Sekunden nach einer Strafe gegen Bougro zum 2:4, dann brachten wir die Scheibe ein weiteres Mal nicht aus der Zone, es hiess nur noch 3:4. Jeff Tomlinson nahm sein Timeout, doch es nützte gar nichts. 14 Sekunden später war der Puck wieder im Tor, es hiess nur sieben Minuten nach dem 4:1 für uns 4:4.
Es war ein offenes Spiel, in dem beide Teams in der Defensive nicht gerade diszipliniert und konsequent agierten. 40 Minuten lang. Aber im letzten Abschnitt wurden beide Teams ein bisschen vorsichtiger. Die Verlängerung erreichten wir mit dem Glück des Tüchtigen, der auswärts vier Goals erzielt hatte.
Am Sonntag mit Reinbacher
Am Sonntagabend (20.00) kommt es zum Duell mit Meister Zug. Der EVZ hat bisher beide Begegnungen gegen uns gewonnen (5:1 in der stimo arena, 5:4 in Zug). Unsere Verteidigung wird dann wieder etwas breiter besetzt sein.
Biel – Kloten 5:4 n. V. (1:2, 3:2, 0:0, 1:0)
Tissot Arena. - 6241 Zuschauer. - SR Piechazcek, Urban; Kehrli/Duc. - Tore: 11. Meyer (Kellenberger) 0:1. 17. Olofsson (Haas) 1:1. 18. Loosli (Randegger, Ness) 1:2. 26. Ekeståhl Jonsson (Aaltonen, Ang; Strafen Hofer, Grossmann) 1:3. 27. Schreiber (Ruotsalainen, Ekeståhl Jonsson; Strafe Grossmann) 1:4. 29. Olofsson (Rathgeb; Strafe Bougro) 2:4. 34. (33:21) Cunti (Künzle, Brunner) 3:4. 24. (33:35) Hofer (Haas) 4:4. 61. (60:44) Olofsson (Haas) 5:4. - Strafen: Biel 4–mal 2, Kloten 3–mal 2.
Kloten: Zurkirchen; Randegger, Kellenberger; Ekeståhl Jonsson, Peltonen; Nodari, Steiner; Ang, Aaltonen, Ruotsalainen; Meyer, Faille, Marchon; Derungs, Bougro, Schreiber; Obrist, Ness, Loosli; Simic.
Biel: Rytz; Rathgeb, Lööv; Yakovenko, Grossmann; Delémeont, Forster; Stampfli; Hischier, Sallinen, Rajala; Hofer, Haas, Olofsson; Brunner, cunti, Künzle; Tanner, Froidevaux, Kessler; Schläpfer.
Bemerkungen: Kloten ohne Lindemann, Capaul, Schmaltz (verletzt), Reinbacher (Rückreise U20-WM), Altorfer, Spiller, Dostoinov (überzählig).