Mit Kampf und List zum 4. Auswärtssieg

Die offensive Produktion läuft zwar noch immer nicht locker und leicht, aber dennoch: Wir holten in Pruntrut mit dem 2:1 nach Verlängerung gegen den HC Ajoie im 12. Auswärtsspiel unseren 4. Sieg. Eric Faille traf nach nur 17 Sekunden der Overtime nach starker Vorarbeit von Ang mit einem trockenen Direktschuss zum Sieg.

Es sah nicht sehr gut aus für Kloten, “unser zweites Drittel war ungenügend” sagte Torschütze Faille. “Doch dann haben wir uns zurückgekämpft.” Viele Chancen auf einen Treffer hatten wir nicht, doch dann sah Miro Aaltonen, dass Goalie Tim Wolf die Sicht verdeckt war – sein Schuss sass nach 52 Minuten. Es war der Ausgleich, nachdem wir im Mitteldrittel dieses 0:1 durch Hazen kassiert hatten.

Der Trick in der Verlängerung

Wir kamen problemlos in die Overtime, und in der funktionierte wieder einmal ein Trick perfekt: “Miro Aaltonen gewann das Bully, er spielte die Scheibe zurück und liess sich weit hinten auswechseln. Sein Gegenspieler schaute auf ihn, ich kam weiter vorne aufs Eis”, erklärte Faille. Und Jonathan Ang überlief auf der rechten Seite seinen Gegenspieler, passte im richtigen Moment auf Faille, und der zeigte, dass er nicht nur feine Finten vor dem Goal beherrscht, sondern auch einen starken Schuss hat. Er nahm den Puck direkt – drin war er. Ajoie hatte die Scheibe in der Verlängerung nicht einmal berührt.

Failles viertes Saisongoal bescherte uns nach Lugano, Bern und Lausanne den vierten Auswärtssieg. Schon das Heimspiel gegen Ajoie war in die Verlängerung gegangen. Es wurde erst im Penaltyschiessen entschieden - für uns, weil Arttu Ruotsalainen traf. Gestern war Juha Metsola im Tor Garant dafür, dass wir nicht mehr als einen Treffer kassierten, Miro Aaltonens sechstes Saisongoal brachte uns ins Spiel zurück. Und Ajoie verlor zum neunten Mal in Folge.

Es war unser erster Auftritt in der Halle der Jurassier seit dem letzten Playoff-Finalspiel von 2021. Am 28. April waren wir es, die in der Verlängerung verloren hatten. Ajoie stieg auf. Gestern siegten wir und liegen nun 13 Punkte vor dem Tabellenletzten noch immer auf Rang 9, aber es ist weiterhin sehr eng.

Nur 3373 Zuschauer kamen, die acht Niederlagen in Folge (und die sechs vor eigenem Publikum) hatten ihre Auswirkungen. Wegen des Verkehrs trafen wir rund 30 Minuten später als normal vor einem Match ein. Doch überraschen liessen wir uns nicht. Erst im zweiten Drittel kamen wir unter Druck, das Gegentor war fast die logische Folge. Es brauchte Metsolas Paraden (eine davon gegen Schmutz war sogar riesig), um den Schaden im Rahmen zu halten. Doch als der 1. Block in mehreren Anläufen nicht in der Lage war, die Scheibe einfach aus der Zone zu bringen, schlug Hazen zu, der einen Abpraller übernehmen konnte. Eine gute Möglichkeit hatten wir, aber das war natürlich ein bisschen wenig.

Am Ende aber zählte, dass wir doch noch siegten, auch wenn nicht alles optimal funktionierte. Jordane Hauert, der Captain von Ajoie, bestritt seinen 1000. Match in der Swiss und der National League – alle hat er für Ajoie absolviert. Er hatte lange von einem schönen Ende träumen können. Bis Aaltonen und Faille trafen.

Roland Jauch / EHC Kloten

HC Ajoie – Kloten 1:2 n. V. (0:0, 1:0, 0:1, 0:1)

Raiffeisen Arena. - 3373 Zuschauer. - SR Wiegand, Ströbel; Obwegeser/Gurtner. - Tore: 32. Hazen (Brennan) 1:0. 52. Aaltonen (Nodari) 1:1. 61. (60:17) Faille (Ang) 1:2. - Strafen: je 1-mal 2.

Kloten: Metsola; Reinbacher, Kellenberger; Schmaltz, Peltonen; Nodari, Kindschi; Randegger; Ruotsalainen, Aaltonen, Schreiber; Ang, Faille, Marchon; Simic, Lindemann, Meyer; Obrist, Ness, Loosli; Bougro.

Ajoie: Wolf; Pouilly, Brennan; Gauthier-Leduc, Pilet; Fey, Hauert; Rouiller; Hazen, Devos, Schmutz; Bakos, Gauthier, Bozon; Huber Frossard, Derungs; Arnold, Macquat, Vouillamoz; Kohler.

Bemerkungen: Kloten ohne Steiner (verletzt), Ekeståhl Jonsson, Spiller, Altorfer, Dostoinov, Capaul (überzählig).