Das war ein spektakulärer und begeisternder Abend: Wir schlugen den Leader aus Genf 3:0 (1:0, 0:0, 2:0). Juha Metsola feierte seinen ersten Shutout für uns mit grossartigen Paraden, Keanu Derungs erzielte seinen ersten Treffer ausgerechnet gegen seinen Ex-Verein. Meyer und Ruotsalainen waren die weiteren Schützen.
“Les absents ont toujours tort” - die Abwesenden haben immer Unrecht. Das galt für diesen Match besonders. Wir bezwangen zum ersten Mal – im dritten Anlauf – in dieser Saison Genf. Schade, dass nur 5484 Zuschauer diese beinahe schon perfekte Leistung unseres Teams sahen. Nach 29 Spielen und vor der Nationalteampause sieht die Bilanz beeindruckend aus: Ausser Zug und Ambri-Piotta haben wir diese Saison schon jedes Team mindestens einmal bezwungen. Das ist stark für einen Aufsteiger. Ebenso die 39 Punkte.
"Metsola sagte Nein"
“Wir wollten mit einem Sieg in die Pause gehen”, sagte Dario Meyer. Ihm gelang das 1:0 in der 9. Minute. “Ich habe eigentlich gar nichts gesehen, nur den Stock hingehalten. Miro spielte einen hervorragenden Pass.” Und dann gab es noch diesen Mann zuhinterst: “Juha Metsola war unglaublich”, sagte Meyer. Der finnische Goalie stoppte alle 42 Schüsse auf sein Tor, er erreichte seinen ersten Shutout für Kloten. "Metsola sagte Nein", schrieben die Genfer auf ihrer Homepage und hoben die hervorragende Vorstellung unseres Finnen hervor.
Meyer, der später noch den Assist zum 2:0 leistete, hat keine leichte Zeit hinter sich. Zuerst die Fussverletzung, die seinen Saisonstart hinauszögerte, dann wurde er am 30. Oktober im Heimspiel gegen Davos von einem Puck im Gesicht getroffen. Einen Match musste er danach aussetzen, später schützte er sich mit einer Vollmaske, die ihn in der Sicht wohl ein bisschen einschränkte. Seit Freitag ist er erneut mit normalem Helm unterwegs. Er traf zum ersten Mal seit dem 4. November wieder, zehn Partien war er ohne Torerfolg geblieben.
Im Mitteldrittel hatten wir nicht weniger als fünf Grosschancen – und leider nützten wir keine. Martin Ness traf den Pfosten (24.), Lucas Ekeståhl Jonsson verpasste aus bester Position (25.), ein Dreier-Konter mit Aaltonen wurde wegen eines letzten ungenauen Zuspiels vergeben (26.), Schreiber vergab alleine vor Genfs Goalie Robert Mayer (27.). Und das galt auch für Miro Aaltonen nach 30 Minuten. Schade.
Aber es rächte sich nicht. Denn Metsola hielt – und wir schossen plötzlich wieder Powerplaytore. Dass ausgerechnet Keanu Derungs das 2:0 erzielte, hat dem Neuzugang aus Genf sicher Freude bereitet, der schon als kleiner Bub davon geträumt hat, in Kloten zu spielen. Und dann schob Arttu Ruotsalainen in der 52. Minute wieder in Überzahl nach. Dieses 3:0 liessen wir uns nicht mehr nehmen.
“Jetzt geniessen wir ein bisschen die Pause, und dann beginnt die Vorbereitung auf den nächsten Teil. Da müssen wir besser beginnen als nach dem letzten Unterbruch”, sagt Meyer. Er spricht das 2:6 in Ambri nach der November-Pause an. Keine Pause haben Ruotsalainen und Aaltonen, die im finnischen Nationalteam spielen. Und David Reinbacher fliegt mit Österreich an die U20-WM, er wird bis 5. Januar 2023 fehlen.
Roland Jauch / EHC Kloten.
Kloten – Genf-Servette 3:0 (1:0, 0:0, 2:0)
stimo arena. - 5484 Zuschauer. - SR Stricker, Hürlimann; Cattaneo/Duc. - Tore: 9. Meyer (Aaltonen, Kellenberger) 1:0. 43. Derungs (Meyer; Strafe Filppula) 2:0. 52. Ruotsalainen (Schreiber, Ekeståhl Jonsson; Strafe Winnik) 3:0. - Strafen: Kloten 5–mal 2, Genf 6–mal 2
Kloten: Metsola; Reinbacher, Kellenberger; Ekeståhl Jonsson, Peltonen; Nodari, Steiner; Randegger; Ruotsalainen, Aaltonen, Schreiber; Ang, Faille, Marchon; Derungs, Bougro, Meyer; Obrist, Ness, Loosli; Simic.
Genf: Mayer; Jacquement, Tömmernes; Karrer, Maurer; Völlmin, Le Coultre; Chanton; Miranda, Filppula, Winnik; Praplan, Richard, Rod; Hartikainen, Pouliot, Omark; Antonietti, Jooris, Bertaggia; Smirnovs.
Bemerkungen: Kloten ohne Lindemann, Kindschi (verletzt); Altorfer, Spiller, Dostoinov, Capaul, Schmaltz (überzählig). Genf ohne Vatanen (verletzt).