Es sah nicht sehr gut aus, wir lagen im Heimspiel gegen Ambri 1:3 zurück, als es ins dritte Drittel ging. Aber wir zeigten ein starkes Comeback, schossen zuerst in Unterzahl durch Ang das 2:3 und nachher bei 4:4 Feldspielern durch Kellenberger den Ausgleich. Im Penaltyschiessen brauchte es 12 Schützen für die Entscheidung. Ekeståhl Jonsson setzte den Puck an den Pfosten, Heed traf zum 2:1 in der “Lotterie”, Ambri gewann das Spiel vor 6678 Zuschauern 4:3 nach Penaltys.
“Vier Punkte aus den zwei Ambri-Partien sind eigentlich gut”, sagte Eric Faille, der Schütze des 1:1 und Mitvorbereiter des 3:3. “Aber eigentlich hätten wir mehr verdient.” Was er damit meinte: Im ersten Drittel hatten wir viele gute Chancen, zu oft aber gerieten die Abschlüsse nebens Tor oder an die Umrandung.
Uns fehlte mit Miro Aaltonen (krank) der erste Center, und das merkte man in den drei Überzahlspielen des ersten Drittels (davon 33 Sekunden 5:33). Da fehlte ein bisschen die ordnende und sichere Hand.
Tor oder nicht Tor?
In der 16. Minute beantworteten die Schiedsrichter die Frage: “Tor oder nicht Tor?” mit einer Überraschung. Sie gaben den Treffer, der das 2:1 für uns bedeutet hätte, nicht. Viele hatten angenommen, der Treffer sei korrekt gewesen. Aber der Puck war von der Latte ins Feld zurückgeprallt. Die Referees entschieden anders. Also zählte dafür das Goal, das Grassi im Konter nach dieser Szene erzielte. Ambri führte nach 20 Minuten, in denen wir viele Chancen hatten, aber ein bisschen hektisch wirkten.
Es fehlte die Kompaktheit, und die Hektik zeigte sich darin, dass wir eigentlich bei den drei Gegentoren unglücklich ablenkten. Nach 108 Sekunden prallte der Puck von Steiners Schlittschuh unhaltbar zum 0:1 ins Netz, bei Grassis Kontertor hatte Reinbacher, der die Scheibe noch wegdrücken wollte, den Stock doch noch drin. Und beim 1:3 prallte der Puck gleich zweimal von unseren Spielern ab – Metsola hatte keine Chance.
“Dass wir aber trotz des Rückstands zurückkamen - das zeigt, wie unser Team funktionert”, erklärte Faille. Zuerst sah Ruotsalainen im Unterzahlspiel die Chance auf einen Konter, er bediente Ang perfekt zum 2:3-Anschlusstreffer. Und in der 55. Minute glich Captain Steve Kellenberger mit seinem zweiten Saisongoal aus. Dass die Schiedsrichter kurz darauf Axel Simic bestraften, verstanden die Zuschauer nicht. Aber wir überstanden diese Unterzahl und sicherten uns den Punkt.
Damit haben wir im siebten Spiel in Folge in diesem Jahr stets mindestens einen Zähler geholt. Dazu in sieben Heimspielen in Folge seit dem 10. Dezember stets gepunktet. Und aus den zwei Wochenenden gegen Lausanne, die SCL Tigers und Ambri 9 von möglichen 12 Punkten gewonnen. Gegen Teams, die hinter uns sind. Das hat uns in der Tabelle Luft gebracht. “Aber es kommen wirklich grosse Spiele auf uns zu”, blickt Faille, der bei 8 Saisontoren steht, bereits wieder voraus. Am Mittwoch in Zürich gegen die Lions, am Freitag zuhause; und am Samstag folgt die Reise nach Genf zum Leader.
Roland Jauch
Kloten – Ambri-Piotta 3:4 n. P. (1:2, 0:1, 2:0, 0:0)
stimo arena. - 6678 Zuschauer. - SR Stolc, Moschen; Stalder/Meusy. -Tore: 2. Spacek (Eigentor Steiner) 0:1. 5. Faille (Reinbacher) 1:1. 16. Grassi 1:2. 27. Virtanen 1:3. 44. Ang (Ruotsalainen; Strafe Nodari!) 2:33. 55. Kellenberger (Reinbacher, Faille; Strafen Marchon, Fohrler) 3:3. - Penaltyschiessen: Heed -, Ruotsalainen -; Bürgler -, Simic -; Formenton 0:1, Ekeståhl Jonson 1:1, Chlapik -, Derungs -; Pestoni -, Ang -; Ekeståhl Jonsson -, Heed 1:2. - Strafen: Je 4-mal 2.
Kloten: Metsola; Reinbacher, Kellenberger; Ekeståhl Jonsson, Randegger; Nodari, Steiner; Kindschi; Peltonen; Ang, Ruotsalainen, Derungs; Simic, Faille, Marchon; Meyer, Lindemann, Schreiber; Obrist, Ness, Loosli.
Ambri: Conz; Heed, Burren; Virtanen, Fischer; Fohrler, Zaccheo Dotti; Zündel; Bürlger, Heim, Kneubühler; Pestoni, Spacek, Chlapik; Eggenberger, McMillan, Formenton; Trisconi, Grassi, Zwerger.
Bemerkungen: Kloten ohne Aaltonen, Bougro, Capaul (krank), Altorfer, Schmaltz (verletzt), Dostoinov (überzählig). Ambri ohne Juvonen, Isacco Dotti (überzählig), Kostner (verletzt).